Ambrosie breitet sich aus Neubürger mit hoher Allergiewirkung

KREIS NEUWIED · Sie stammt aus Nordamerika und erobert langsam auch in hiesigen Gefilden Lebensraum: "ambrosia artemisiifolia", die sogenannte Beifuß-Ambrosie. Das kleine Pflänzchen mag unscheinbar wirken, hat es aber in sich. Seine Pollen zählen zu den stärksten bekannten pflanzlichen Allergieauslösern und können zu schwerem Heuschnupfen oder sogar zu Asthma und Bindehautentzündungen führen.

 Kleinste Pollenmengen können eine gefährliche Wirkung haben.

Kleinste Pollenmengen können eine gefährliche Wirkung haben.

Foto: Privat

Oft reichen bereits kleinste Pollenmengen für eine allergische Reaktion aus. In ihrer amerikanischen Heimat wurde dem "Ragweed", so der englische Name, daher der Kampf angesagt. Begünstigt durch den internationalen Warentransport, ist die Ambrosie jedoch mittlerweile auch in Europa vorzufinden. In Deutschland hat sie bereits Fuß gefasst - darunter auch in Rheinland-Pfalz.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Naturschutzverein Pollichia rufen daher jeden zu einem neuen "Artenfinderprojekt" auf. Es soll überall nach Ambrosie Ausschau gehalten werden, um so landesweit sämtliche Bestände erfassen zu können.

Zu erkennen ist die Ambrosie vor allem an ihren charakteristischen, tief fiederschnittigen Blättern. Auch die traubenförmigen, gelblichen Blütenstände fallen leicht ins Auge. Die Wuchshöhe schwankt jedoch stark je nach Standort zwischen 20 Zentimetern und anderthalb Metern; nicht selten wird die Ambrosie daher mit einer Reihe von ähnlichen, harmlosen Arten verwechselt. Wachsen kann das Beifußblättrige Traubenkraut fast überall.

Als ungewollte Beimischung sind die Ambrosiensamen oft in Vogelfuttermischungen enthalten und werden dadurch immer wieder aufs Neue verteilt.

Im Rahmen des Erfassungsprojekts sind insbesondere Vorkommen in Wohn- und Gewerbegebieten sowie auf Grünflächen, etwa an Bahnhöfen oder entlang des Straßennetzes, von Interesse. Entdeckte Bestände können unter www.artenfinder.rlp.de oder per E-Mail an ambrosia@flora-rlp.de gemeldet werden.

Um ein Foto der Pflanze zur zweifelsfreien Identifizierung wird gebeten; außerdem sollte die Anzahl der gesichteten Exemplare angegeben werden. Bis in den Herbst hinein kann die Ambrosie blühen - Allergiker sollten zu ihrer eigenen Sicherheit auf jeden Fall Abstand halten.

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