Möglicher Bombenfund in Erpel Rechtsrheinische Bahnschiene wird gesperrt

ERPEL · Bei dem Gegenstand, den ein Tiefenscan im Bahndamm bei Erpel angezeigt hat, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Weltkriegsbombe. In der Nacht vom kommenden Sonntag auf Montag wird der Blindgänger freigelegt.

Am kommenden Wochenende wird es Gewissheit darüber geben, ob im Bahndamm bei Erpel eine Weltkriegsbombe schlummert ( der GA berichtete): In der Nacht von Sonntag auf Montag wird eine Spezialfirma den per Tiefenscan entdeckten Gegenstand freilegen, damit der Kampfmittelräumdienst den potenziellen Blindgänger bestimmen kann. Das hat am Dienstag Verbandsgemeindebürgermeister Karsten Fehr bei einem Pressegespräch mitgeteilt. Im Zuge dieser Arbeiten werde die rechtsrheinische Bahnstrecke in der Nacht von Sonntag auf Montag zwischen Mitternacht und 6 Uhr gesperrt, kündigte er an.

Wie berichtet, war bei Untersuchungen der Bahn AG im Vorfeld der Bauarbeiten an einer Bahnunterführung an der Bundesstraße 42 ein Tiefenscan eingesetzt worden. Dieser zeigte in der Böschung zur Fahrbahn der B42, rund 150 Meter südlich der Zwillingstürme der ehemaligen Ludendorff-Brücke, einen etwa anderthalb Meter langen und einen halben Meter breiten metallischen Gegenstand an. Aufgrund der Lage gehe man davon aus, dass es sich um eine Weltkriegsbombe handele, so Fehr am Dienstag.

Kampfmittelexperten müssen Blindgänger begutachten

Am Montag habe er Erpels Bürgermeisterin Cilly Adenauer sowie Vertreter der Kommunen Kasbach-Ohlenberg und Linz, des Kampfmittelräumdienstes, des Wasserschifffahrtsamtes, der Schutzpolizei und der Feuerwehr zu einer Lagebesprechung eingeladen. Die Bahn AG habe nicht teilgenommen, bedauerte er. Dabei wurde das weitere Vorgehen besprochen. Die Fundstelle werde am Sonntag etwa vier Meter tief ausgehoben, der Gegenstand von Spezialisten der Firma Lenz aus Neuss per Hand freigelegt, bevor der Kampfmittelräumdienst ihn begutachtet. Sollte es sich um eine Bombe handeln, die höchstwahrscheinlich einen sogenannten Aufschlagzünder habe, brauche man vor der Entschärfung eine Vorlaufzeit.

Entschärfung wahrscheinlich in zwei Wochen

Als Termin dafür sei Sonntag, 16. Dezember, anvisiert, so Fehr. Angesichts der Lage an den Verkehrsadern Bahnstrecke, B42 und Rhein habe er vorsorglich den Krisen- und Verwaltungsstab der VG Unkel einberufen. „Schließlich hat der Schutz unserer Bevölkerung oberste Priorität.“ Je nach Sprengstoffmenge, die zwischen 500 und 2000 Pfund liegen könne, müsse in einem Radius zwischen 500 und 2000 Metern evakuiert werden.

Die Verwaltung der Verbandsgemeinde wolle die Bürger über diverse Informationskanäle, auch über Facebook und Twitter, auf dem Laufenden halten. Sobald der Kampfmittelräumdienst den Fund begutachtet habe, werde auch auf www.vgvunkel.de berichtet.

Die Verbandsgemeinde informiert ab Anfang kommender Woche auch per Bürgertelefon 02224/180661 sowie per E-Mail an bombenfund@vgunkel.de.

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