Kirmes in Unkel-Scheuren Scheurener Kirmes steht vor dem Aus

Unkel-Scheuren · Die Scheurener feiern Kirmes mit dem Königspaar Max Millinghaus und Melisa Omay. Am Montagabend wird der Kirmeskerl beerdigt. Eine Neuauflage der Tradition im kommenden Jahr durch den Bürgerverein ist derweil fraglich.

Schon der Auftakt hatte es in sich: Mit einer "Trashpop-Party" startete der Jungmädchen- und Junggesellenverein Scheuren am Freitag die Sankt-Joseph-Dorfkirmes. Der Kirmesmann hing wie gewohnt am Mittelpfosten über dem Eingang des Festzeltes auf dem vorderen Teil des Parkplatzes am Kindergarten Sankt Pantaleon. Dahinter lockten ein nostalgisches Kettenkarussell und eine Western-Schießbude. Zugleich mischte sich am Wochenende Wehmut in die Feier: Selbst wenn der Bürgerverein im Herbst einen neuen Vorstand finden sollte, dürfte es die letzte Kirmes alter Prägung im Ort gewesen sein.

Bürgerverein siegt beim Fußballturnier

Bei hochsommerlichen Temperaturen fanden schon am Freitag viele Gäste kein Ende. Kein Wunder, dass sich die Kicker der Junggesellen am Samstag nicht in Topform auf dem Bolzplatz präsentierten. Entsprechend gelang dem Bürgerverein erstmals seit Jahren wieder ein Turniersieg. Mit 5:1 gegen die Junggesellen- und 4:1 gegen die Jungmädchen-Mannschaft fiel der Triumph des Bürgervereines sogar recht deutlich aus.

Am frühen Samstagnachmittag trudelten die übrigen fünf Junggesellenvereine aus der Verbandsgemeinde zum Festzug auf dem Kirmesplatz ein. Zu ihnen gesellten sich die Freunde aus Ohlenberg sowie die Junggesellen aus Bad Honnef-Selhof. Während Hauptmann Lukas Birkenbeil und Leutnant Erik Strunk den Festzug mit dem Spielmannszug TV Eiche und dem Tambourcorps Dattenberg durch den Unkeler Osten führten, wartete Max Millinghaus auf seine Gäste.

König Max Millinghaus siegt mit dem 191. Schuss

Millinghaus hatte eine Woche zuvor im Katzenloch mit dem 191. Schuss den Rumpf von Königsvogel "Luigi" zu Fall gebracht. Zu seiner Königin hatte er Melisa Omay erwählt. Natascha Frömbgen und Ex-König Tobias Gebauer sowie Louise Kessel und Ole Fassbender standen den jungen Majestäten als Ehrenpaare zur Seite. Laute Böller verkündeten das Nahen des Festzuges, in den sich auch die Bürgervereine aus Unkel und Heister mit ihren Königen Markus Winkelbach und Knut von Wülfing eingereiht hatten. Ein Scheurener Bürgerkönig war wie schon im Vorjahr nicht gefunden worden.

"Keine Verträge ins Blaue hinein"

Max Millinghaus und Melisa Omay schritten mit ihren Ehrenpaaren durch das Spalier der Offiziere und reihten sich in den Festzug ein. Auf dem Dorfplatz wurde der Junggesellenkönig mit der Kettenübergabe inthronisiert und durfte sich mit seiner Königin am Fahnenschwenken erfreuen. Mit dem Königswalzer startete der Ball mit der "S.A.M. Live-Band". Dem Hochamt auf dem Dorfplatz sowie Prozession und Kranzniederlegung folgte am Sonntag der Frühschoppen im Festzelt, zu dem der kommissarische Vorsitzende Uli Koch die Gäste begrüßte.

Am Montagabend nun wird der Kirmesmann tränenreich beerdigt – wobei die Trauer nicht gespielt sein dürfte. "Wir werden uns nur den zwingend notwendigen Geschäfte widmen und nicht ins Blaue hinein Verträge für die Kirmes 2020 abschließen", hatte Koch auf der Jahreshauptversammlung im März erklärt.

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