Windpark Asberg Schulterschluss für die Windkraft

UNKEL · Politiker aus der Verbandsgemeinde Unkel unterzeichnen Vertrag mit dem Betreiber EVM für den Windpark Asberg.

Es ist ein ambitioniertes Projekt, das gestern im Rathaus Unkel in einem ersten offiziellen Schritt aufs Gleis gesetzt wurde: Die Bürgermeister der Ortsgemeinden Erpel, Rheinbreitbach, Bruchhausen und der Stadt Unkel unterzeichneten gemeinsam mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, Karsten Fehr, im Schulterschluss den Pachtvertrag mit dem Energieversorger EVM, der den Windpark Asberg planen, bauen und betreiben wird.

Neun bis 18 Windräder sollen dort auf einer Fläche von rund 360 Hektar Platz finden und den Menschen aus der Region nachhaltigen Strom aus der nie versiegenden Quelle Wind liefern. Mit 140 Metern Höhe ist jedes einzelne Windrad ungefähr so hoch wie der Kölner Dom. "Nur die Bauzeit ist kürzer", scherzte Karsten Fehr gut gelaunt. Es war ohnehin ein ulkiges Bild: Die Kommunalpolitiker hatten grüne Krawatten und einen grünen Schal umgebunden, um ihre Einigkeit bei diesem Umwelt-Projekt zu demonstrieren.

Ende 2014 soll der erste Strom fließen, in gut einem Jahr mit dem Bau begonnen werden. Doch bis dahin sind noch einige Unwägbarkeiten zu klären. Insbesondere das "Fledermausgutachten" lässt noch keine Planungssicherheit zu. Noch bis in den Sommer zieht sich das Gutachten zur Tier- und Pflanzenwelt hin, dann erst kann mit Sicherheit gesagt werden, welche Flächen tatsächlich bebaut und wie viele Windräder am Ende tatsächlich Strom liefern dürfen. Fledermaus, Schwarzstorch oder der Rotmilan könnten dem Vorhaben also noch einen Strich durch die Rechnung machen. "Wir müssen mindestens fünf Windräder bauen, sonst ist die Grenze der Wirtschaftlichkeit erreicht", sagt Christoph Schröder von der EVM.

Um auf Nummer sicher zu gehen, haben die Planer extra eine großzügige Fläche für den Windpark umrissen, um am Ende aller Genehmigungsverfahren genug Standorte zu haben, die sich als unbedenklich herausstellen für die neun bis 18 Windräder. Daher ist zunächst auch das FFH-Gebiet als möglicher Standort mit eingeplant, obwohl dieses ein besonderes Naturschutzareal darstellt.

Massive Kritik kommt aus dem angrenzenden Windhagen und dem Rhein-Sieg-Kreis (siehe "Kurz gefragt"). Insbesondere die Lärmentwicklung und der Schattenwurf der Anlagen bereiten große Sorgen. "Wir halten uns strikt an alle Richtlinien und werden einen Abstand von mindestens einem Kilometer zur nächsten Bebauung halten", sagt EVM-Mann Schröder, der nicht von Klagen ausgeht. Zudem betonen auch die Politiker, im Dialog mit den Kritikern zu stehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Durch die Bildung eines Solidarpaktes der vier Kommunen, der vor dem Abschluss steht, soll jetzt schon geregelt werden, wie die Pachteinnahmen verteilt werden. "Es ist wichtig, dass hier alle an einem Strang ziehen", sagte Fehr.

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