Lichtermarsch durch Linz Tierschützer setzen ein stilles Zeichen

Siebengebirge · Mehr als 70 Zwei- und Vierbeiner beteiligten sich an einem Lichtermarsch durch Linz, zu dem der Tierschutzverein Siebengebirge aufgerufen hatte. Ziel ist es, die Menschen für die teils schlimmen Tierschicksale zu sensibilisieren.

 Ein Licht für Tiere trugen die Tierschützer am Wochenende durch die Linzer Straßen.

Ein Licht für Tiere trugen die Tierschützer am Wochenende durch die Linzer Straßen.

Foto: Frank Homann

„Die traurigen Schicksale vieler Tiere gehen Menschen häufig nicht nahe“, monieren Tierschützer. Für alle tierischen Vier- und Zweibeiner, die Angst, Schmerzen und Qualen erleiden, veranstaltete der Tierschutzverein Siebengebirge daher auch in diesem Jahr wieder einen Lichtermarsch.

Nach Königswinter im Vorjahr trafen sich die Tierfreunde dieses Mal mit ihren vierbeinigen Gefährten am Neutor in Linz, um von dort zur Fußgängerzone, über den Buttermarkt und den Marktplatz bis hinunter zum Viadukt und zum Lager des Vereins „In der Au“ zu marschieren.

„Seit sieben Jahren rufen wir am 28. Februar – dem Gründungstag unseres Vereins – zu der Aktion 'Ein Licht für Tiere' auf“, sagte Hans Günter Bambach, Zweiter Vorsitzender des Tierschutzvereins. Mit einigen Helfern hatte er vor dem historischen Rathaus ein großes Herz aus Teelichtern aufgebaut, die von rot-schimmernden Cellophantüten umhüllt wurden.

Während Tierfreunde am eigentlichen Aktionstag mit einem Windlicht oder einer Kerze vor der Haustür oder im Fenster ein Zeichen gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und Ausbeutung von Tieren gesetzt hätten, wurde das Licht am Wochenende beim Gang durch die Stadt für viele sichtbar in Form von kleinen Taschenlampen oder LED-Kerzen durch die Straßen getragen. Davon ließen sich die gut 70 Tierfreunde auch durch den leichten Nieselregen nicht abhalten, der pünktlich zum Start des vierten Lichtermarsches eingesetzt hatte.

Allerdings wurde dieser auch von heftigen Windböen begleitet, die das fragile „Lichterherz für Tiere“ zerstört hatten, als die Teilnehmer dort eintrafen. „Mit dem Lichtermarsch, zu dem wir vor vier Jahren erstmals in Bruchhausen aufgerufen haben, wollen wir ein stilles Zeichen setzen“, sagte Bambach nach dem Marsch. „Wir wollen daran erinnern, wie grausam das Schicksal vieler Tiere ist – teils aus Gedankenlosigkeit ihrer Besitzer, teils aus reinen Gründen des Kommerzes.“

Dabei müsse man nicht mit dem Finger auf den Delfinfang in Japan oder auf Pelzfarmen etwa in Polen zeigen. Schlimme Tierschicksale wie abgemagerte Ponys oder Katzenwelpen, die in Kartons oder Plastiktüten in Mülltonnen entsorgt werden, ereigneten sich nicht irgendwo auf der Welt, sondern auch vor der eigenen Tür.

„Wahrscheinlich ist jedem von uns auf der Autobahn auch schon ein Tiertransporter mit eingepferchten Schweinen oder Kühen begegnet“, so Bambach. Aber selbst Pferden und Ponys bliebe ein solches Schicksal häufig nicht erspart. Mehr als 50.000 Tiere müssten oft tagelange Transporte bis zum Schlachthof ertragen – und das, obwohl die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ein Zwölf-Stunden-Limit für Pferde auf Schlachttransporten fordere, monierten Tierschützer.

„All das zeigt, dass der Tierschutz absolut notwendig ist und dass wir auf diese Tatsache durch Aktionen etwa wie die heute Abend aufmerksam machen müssen“, hob Bambach hervor.

Weitere Infos zum Tierschutz Siebengebirge gibt es im Internet unter www.tierschutz7gebirge.de

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