Feuerwehr in Unkel Unkeler Jugendfeuerwehr übt den Ernstfall

UNKEL · Unkeler Jugendfeuerwehr übt den Ernstfall. Viele Ehemalige tun heute in der aktiven Truppe Dienst

 Auch den Umgang mit dem Lüfter demonstrieren die Ausbilder den Nachwuchs-Feuerwehrleuten.

Auch den Umgang mit dem Lüfter demonstrieren die Ausbilder den Nachwuchs-Feuerwehrleuten.

Foto: Frank Homann

Dichter Rauch quoll am Samstagnachmittag aus dem Kiosk auf dem Unkeler Freibadgelände. Kurz nach 14 Uhr fuhren zwei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Parkplatz vor. Jugendfeuerwehrwart Robert Rohkrämer konnte beobachten, wie sein Vorgänger Willi Munckenbäck als Einsatzleiter des ersten praktischen Einsatzes während der 24-Stunden-Übung seiner Truppe den 15-jährigen Jannik Roos als Gruppenführer mit der Situation "Feuer mit Menschenrettung" vertraut machte.

"Heute sind hier acht Jugendliche im Einsatz, nur ein Mitglied fehlt. Die Jugendfeuerwehr der Verbandsgemeinde Unkel hatte in den beiden Vorjahren einen großen Aderlass, weil viele Ehemalige von unseren fünf Löschzügen übernommen wurden", erklärte Wehrleiter Ulrich Rechmann. Interessiert beobachteten er und der Unkeler Wehrführer Sascha Wiemer das Vorgehen des potenziellen Nachwuchses der Wehr - und dies nicht nur, weil auch sein Sohn Nico mit von der Partie war.

Dieser bildete gerade zusammen mit Louise Kessel, einem der beiden weiblichen Mitglieder der Jugendfeuerwehr, den Angriffstrupp. Unter angedeuteten Atemschutzmasken rückten sie in das brennende Gebäude vor. Zuvor waren drei C-Rohre an den Verteiler angeschlossen worden, mit denen einem reellen Feuer im Kiosk zu Leibe gerückt werden könnte. "Den wollen wir aber nicht unter Wasser setzen", so Munkenbäck. Derweil kommandierte Roos: "Erstes Rohr, Wasser Marsch!" Allerdings kam das bei der Übung dem Rasen des Freigeländes zugute. Nur zwölf Minuten nach Eintreffen an der Einsatzstelle informierte der Angriffstrupp Munckenbäck per Funk "Feuer aus".

Um 14.17 Uhr war dann auch die "vermisste Person" gefunden, so dass Louise und Niko wenig später den Dummy ins Freie tragen konnten. "Was ist jetzt mit Lüften?", fragte der Einsatzleiter die junge Truppe. Und schon überwachte der stellvertretende Jugendfeuerwehrmann Sebastian Kirschbaum das Aufstellen des entsprechenden Geräts, mit dem der Rauch aus dem Kiosk getrieben wurde.

"Das hat die junge Truppe ganz gut gemacht", zog Rohkrämer zufrieden ein erstes Resümee. Zusammen mit sechs Betreuern hatte er den Nachwuchs um 9 Uhr morgens zum "Dienstbeginn" in der Unkeler Feuer- und Rettungswache empfangen. Im Mannschaftsraum war es dort zunächst in der Theorie um den Einsatz an offenen Gewässern und um Pumpenprüfung gegangen. "Nachher beschäftigen wir uns an den Erpeler Tonwerken noch mit der Absturzsicherung. Und nach dem Abendessen geht es um einen umgestürzten Baum", berichtete der Jugendfeuerwehrwart, während die Schläuche bereits zur Abfahrt zusammengerollt wurden.

Eine 20 Mann starke Truppe hatte er vor drei Jahren von Munckenbäck übernommen. "So haben wir immerhin dafür gesorgt, dass die Löschzüge der VG ihren Personalstand halten konnten. Und wir streben natürlich unsere ehemalige Mannschaftsstärke wieder an", so Rohkrämer. Aber auch die Jugendfeuerwehr verzeichne Nachwuchssorgen, und Freizeitangebote für Jugendliche seien an der Rheinschiene viel umfangreicher als etwa im hohen Westerwald. Dann machte er sich mit seiner Truppe zu weiteren Unterrichtstunden auf den Rückweg in die Feuerwache.

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