Horst I. und Elfi I. Wenter Narren feiern ihre neuen Regenten

WINDHAGEN · Das best-gehütete Geheimnis von Windhagen ist gelüftet: Horst I. "von Eisen und Trööt" und Elfi I. "von Möhnen und Stern" sind die Nachfolger von Winfried II. und Iris I., die nur ungern den Wenter Narrenthron freigaben.

 Drei Jecke auf der Bühne: Horst I. und Elfi I. machen die Späße von Bauchredner Peter Kerscher mit.

Drei Jecke auf der Bühne: Horst I. und Elfi I. machen die Späße von Bauchredner Peter Kerscher mit.

Foto: Frank Homann

Dennis Heinemann, Präsident der Wenter Klaavbröder, stellte dem jecken Völkchen, das zur Prunksitzung ins Forum geströmt war, die Tollitäten vor. Dabei hatten die beiden Schwierigkeiten, sich Strüssjer und Kamelle werfend einen Weg durch die begeisterte Schar zu bahnen, in der sich etliche bereits gekrönte Narrenhäupter tummelten.

Noch gar nicht in Amt und Würden, mussten Horst I. und Elfi I. schon jede Menge "Hausorden", sprich Bützjer, verteilen. Die gebürtige Vettelschoßerin Elvira Müller ist dort noch bei den "Zuckerklümpchen" aktiv, während sie sich im bürgerlichen Leben als kaufmännische Angestellte in Linz um Wagen mit dem Stern kümmert, worauf auch ihr Titel anspielt.

Strahlend verkündete sie: "Ich danke meinem Mann, der mir einen Herzenswunsch erfüllt hat. Ohne ihn stünde ich jetzt nicht hier!" Erst durch sie habe er in Windhagen gelernt, wie man Karneval feiere, gestand wiederum der frisch proklamierte Prinz. "So richtig fassen kann ich es aber immer noch nicht", sagte Horst I., der im Ort als selbstständiger Meister eine Bauschlosserei betreibt.

Die noch ungewohnte Ehre hinderte das Mitglied des Musikvereins "Harmonie" jedoch nicht, zusammen mit seiner Elfi das Motto in Text und Ton vorzustellen. "Et jit jet, dat bruch ma nit lang ze lihre, Fastelovend in Wenten met üsch he ze fiere", sangen die Tollitäten. Ihrem jecken Völkchen versprachen sie zudem Stimmung, Spaß und viel Harmonie.

Gute Stimmung herrschte auch bei der Prunksitzung, die noch vor dem Einzug des Elferrats ungewöhnlich festlich mit dem Heldentenor Norbert Conrads begann. Mit Klassikern wie "Ich möch zo Foß noh Kölle jonn" und "En unserem Veedel" ging es da los, und das kam an. "So kann eine Proklamation beginnen", freute sich Präsident Heinemann.

Für das schöne jecke Treiben zeichneten natürlich auch Wenter Kräfte verantwortlich, von den "Flöhen" über die "Dominos" bis zum TC Blau-Weiß. Eine Nachhilfestunde in Liebesdingen erteilte Obermöhn Christa Hohn mit Schwester Hanna Schneider. An Bill Ramseys "Mausefalle" erinnerte dann die Band "Schäng" um den Aegidienberger Frontmann Willi Lombardo. Der baute dem Publikum musikalisch "ein Schloss, das in den Wolken liegt", um dann mit seiner Zugabe das Forum in eine tosende "Frittenbud" zu verwandeln.

In der wurde es wieder stiller, als die singende Kuh "Dolly" an der Hand von Bauchredner Peter Kerscher die Bühne eroberte. Der schwarz-weiß-gefleckte Frechdachs ernannte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zum neuen Schutzpatron der Bauunternehmer und musste nach weiteren flapsigen Sprüchen zurück in seine Kiste. Als Ersatz holte sich der Bauchredner die Tollitäten auf die Bühne und ließ Horst I. und Elfi I. zur Gaudi der Narrenschar selbst zu Handpuppen werden.

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