Notfallseelsorge Kreissynode gibt grünes Licht für neuen Posten

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Kreissynode hat am vergangenen Wochenende grünes Licht für die Einrichtung einer hauptamtlichen Koordinationsstelle für die Notfallseelsorge gegeben. 109 Abgeordnete aus den 33 evangelischen Kirchengemeinden an Sieg und Rhein (Ekasur) tagten im Bodelschwingh-Gymnasium in Herchen und befürworteten den Antrag nahezu einstimmig.

Eine halbe Stelle finanziert Ekasur, die beiden Nachbarkirchenkreise Bonn und Bad Godesberg-Voreifel hatten Anfang Juni beschlossen, jeweils 12,5 Prozent der Stelle zu bezahlen. "Das heißt, dass wir bis zu einer vollen Stelle, die wir brauchen, um die nötige Schlagkraft zu haben, noch 25 Prozent der Kosten von anderer Stelle decken lassen müssen", sagte Reinhard Bartha, Superintendent an Sieg und Rhein.

Zurzeit führt er Gespräche über eben diese Aufstockung mit dem Rhein-Sieg-Kreis. Denn die Notfallseelsorge ist für Rettungskräfte und Feuerwehr nach belastenden Einsätzen ein wichtiger Ansprechpartner und ist ebenfalls in der schulischen Krisenintervention tätig.

Bislang organisiert Albrecht Roebke, Pfarrer und Seelsorger am Schulkolleg in Hennef, die ökumenisch aufgestellten Teams ehrenamtlich. Sie machten sich im Vorjahr gut 280 Mal auf den Weg, um Todesnachrichten zu überbringen, Angehörige nach Suiziden zu betreuen oder Traumatisierten nach Unfällen oder Gewalterfahrung beizustehen. "Das ist ehrenamtlich nicht mehr zu schaffen", so Bartha.

Weiteren breiten Raum auf dem Treffen nahmen die Wahlen der Ekasur-Abgeordneten zur Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland ein. Gewählt wurden schließlich Pfarrerin Annette Hirzel (Anno-Gymnasium Siegburg) und Pfarrer Carsten Schleef (Seelscheid) aus dem Kreis der Theologen sowie Hans-Willi Hefekäuser (Beuel), Renate von Olshausen (Beuel), Jürgen Schweitzer (Diakonie-Geschäftsführer) und Ralf Weitzel (Neustadt-Vettelschoß), die die Gruppe der Presbyter und berufenen Mitglieder vertreten.

Darüber hinaus stellten die Teilnehmer zwei Anträge an die Landessynode mit der Bitte um Klärung einer Frage, die in Troisdorf aufkam: Der Gesetzgeber erlaubt seit 2009 kirchliche Trauungen ohne standesamtliche Eheschließung. Die Evangelische Kirche Deutschland sprach sich jedoch gegen diese Möglichkeit aus - und nun soll klar gestellt werden, wie die Pfarrer in der Region verfahren sollen, wenn ein Paar mit diesem Wunsch an sie herantritt.

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