Flugplatz Hangelar Kritik an Messungen mit dem Laserfernglas

SANKT AUGUSTIN · Für 20.000 Euro ist es angeschafft worden, das Lasermess-Fernglas für die Flugplatzgesellschaft am Flugplatz Hangelar. Von Anfang April bis Ende Mai wurden in 60 Stunden 6317 Messungen durchgeführt, bei denen 380 Flüge erfasst worden sind. Aber eine Auswertung ist bislang nicht erfolgt.

 Streit um Messungen: Mit diesem Spezial-Fernglas soll das Einhalten der Platzrunde am Flugplatz kontrolliert werden.

Streit um Messungen: Mit diesem Spezial-Fernglas soll das Einhalten der Platzrunde am Flugplatz kontrolliert werden.

Foto: Holger Arndt

Offensichtlich kann eine Auswertung auch gar nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen, weil es laut Stadtverwaltung keine klare Definition von "Falschflügen" gebe.

So stand es in einer nebulösen Antwort auf eine Anfrage der SPD. "Das Ganze ist doch eine reine Showveranstaltung", hatte SPD-Fraktionschef Marc Knülle geschimpft. An der Kritik Knülles hat sich nun ein politischer Streit entzündet. "Das ist ein unnötiges Gepoltere der SPD", sagte Georg Schell, CDU-Fraktionsvorsitzender.

Dadurch, dass die SPD den Begriff "Falschflug" in ihrer Anfrage nicht definiert habe, habe die Verwaltung auch gar nicht konkret antworten können. Es sei nicht klar gewesen, ob damit das generelle Abweichen von der Platzrunde oder nur das unerlaubte Abweichen gemeint gewesen sei. Knülle dagegen hatte ausgeführt, es sei ganz klar definiert, was beim Verlassen der Platzrunde erlaubt sei.

Es scheine offenbar völlig egal zu sein, was die Messungen bringen und dass sie keine Konsequenzen haben.

Schell kritisiert nun, dass Knülle auf diese Weise die Flugplatzgesellschaft in Misskredit bringe. "Gerade die Maßnahmen der jüngeren Vergangenheit haben zu einer Entspannung der Situation rund um den Flugplatz geführt", so Schell und mahnt einen sachlichen und konstruktiven Umgang mit der Thematik an.

Im Übrigen sei das Lasermess-Fernglas noch nirgendwo in Deutschland eingesetzt worden. Daher sei es nur richtig, dass sich der Aufsichtsrat erst selbst ein umfangreiches Bild der ersten Messungen machen wolle, bevor mit den gewonnenen Daten weiter verfahren werde.

Das Lasermess-Fernglas

Mit dem Lasermess-Fernglas kann die Position eines Flugzeuges in der Platzrunde bestimmt werden. Damit soll festgestellt werden, welcher Flieger von der vorgeschriebenen Linie abweicht, so dass gegebenenfalls ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden kann. Dafür ist aber nicht die Flugplatzgesellschaft zuständig, die nur die Messergebnisse liefert, sondern die Luftaufsicht in Düsseldorf.

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