Legionellenbefall in Wasserleitung des Bonner Altenheims

Gesundheitsamt stellt mittlere bis hohe Konzentration fest - Stadt: Keine Gefahr für Senioren

Bonn. (rjo) Nach Schulen, Turnhallen und Schwimmbädern hat es nun auch das Altenheim Haus Elisabeth erwischt: Bei einer Routineuntersuchung des Trinkwassers hat das Gesundheitsamt der Stadt Bonn eine mittlere bis hohe Konzentration von Legionellen festgestellt. Vom Befall seien die zentrale Trinkwassererwärmungsanlage und ein Teil der Duschen betroffen, teilte Elke Palm vom Presseamt der Stadt Bonn mit.

Gefährdet seien die Senioren jedoch nicht, da die Duschen umgehend gesperrt wurden und nun vom Städtischen Gebäudemanagement desinfiziert werden. Die Wasserhähne, die nur gering kontaminiert seien, würden außerdem sofort mit faustgroßen Filtern ausgestattet. Diese drängen die unsichtbare Gefahr aus den Rohren zurück, so dass die Senioren die Duschen in Kürze wieder benutzen können.

Dass Legionellen in immer mehr Gebäuden gefunden werden, ist laut Palm keine beunruhigende Entwicklung, sondern lediglich eine Folge der neuen Trinkwasserverordnung aus dem Jahr 2003: "Es kann sein, dass die Bakterien schon lange vorher in den Leitungen waren und es nur nicht festgestellt worden ist, da das Gesundheitsamt erst seit der neuen Verordnung zu regelmäßigen Kontrollen in den Gebäuden selber verpflichtet ist.".

Das bedeutet: Die Proben werden nicht nur an den Übergabestellen entnommen - also dort, wo das Wasser von der Aufbereitungsanlage ins Verbrauchernetz eingespeist wird - sondern auch an den Wasserhähnen der Hausinstallationen in großen Gebäuden. Oberste Priorität haben dabei neben Schwimmbädern und Turnhallen vor allem Krankenhäuser, Altenheime, Schulen und Kindergärten sowie Verwaltungsgebäude, wie etwa das Stadthaus.

Dort werden sich die Beamten in regelmäßigen Abständen über den technischen Zustand der Trinkwasseranlage informieren, die Installation begutachten und Wasserproben entnehmen. Außerdem setzt die Stadt auf Prävention: "Prophylaktisch werden ab sofort alle Rohre regelmäßig mit 60 Grad Celcius heißem Wasser durchgespült, wodurch die Bakterien absterben", so Palm.

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