Wunsch des Jugendrats Linie 855 soll Berkum und Villip verbinden

Wachtberg · Nicht nur der Wachtberger Jugendrat wünscht, dass die Busse der Linie 855 auch nach Berkum fahren. Das geht auch vielen anderen Einwohnern so. Nun stellt Beigeordneter Swen Christian in Aussicht, dass es mit den Plänen was werden könnte.

Mit seinen Wünschen und Plänen zur Verbesserung des Nahverkehrs im Ländchen hat der Wachtberger Jugendrat mitten ins Schwarze getroffen: Eine Abordnung überzeugte die Politiker im Bildungs- und Generationenausschuss, wo die Jugendlichen regelmäßig Bericht erstatten dürfen, von ihrer Idee, die Buslinie 855 an Berkum anzubinden.

„Das beschäftigt uns schon länger“, sagte Jürgen Meinberg (FDP) dazu. Wobei die Jugendlichen ihre Argumente vor allem aus Sicht von Schülern und ihren Bedürfnissen schilderten. Sie hatten sich dafür als Projekt eine Zeit lang mit der Erneuerung der Buslinien beschäftigt, wie es Jugendratssprecher Maximilian Hofmann erklärte.

„Wir wollen Pech, Villip und Berkum verbinden“, sagte Vorsitzende Nour Kharabsheh, So würden Berkumer Schüler bei jeder Fahrt in Richtung Bad Godesberg 15 Minuten Zeit sparen. Außerdem seien dann auch das Neubaugebiet Villip und das Einkaufszentrum Berkum angeschlossen, was auch den Senioren zugute käme.

Umsetzung komplex

Das Ganze mache Berkum attraktiver, „so können sich Jugendliche fest verankert fühlen“, so Nour Kharabsheh. Katharina Moser ergänzte, dass ein Teil der Strecke des Taxibusses 881 (Route Pech, Villip, Berkum, Züllighoven) damit überflüssig würde. Zumal manche angefragten Zeiten vom Taxiunternehmen abgesagt worden seien, berichtete die Vorsitzende aus Erfahrung.

Udo Hausmanns hätte sich gewünscht, dass die Jugend ihre Ideen früher vorgetragen hätten, denn „die Beratungen zum Nahverkehr sind schon recht weit“. Der Jugendrat darf nun bei der Sitzung des Planungs- und Umweltausschuss es am 20. November dabei sein und mitdebattieren.

Dabei scheint es aber um die Verbindung durchs Tal gar nicht so schlecht zu stehen, wie es Beigeordneter Swen Christian auf GA-Anfrage mitteilte. Er habe sich seit Beginn seiner Amtszeit für die Busroute eingesetzt. „Allerdings gestaltet sich die Umsetzung komplex, da Kapazitäten zu schaffen und eine Einbindung in die bestehenden Linien erforderlich sind. Ich bin optimistisch, erkenne aber auch die große Herausforderung“, sagte er.

Abfahrtszeiten passen nicht zum Schulschluss

Derzeit arbeite Verkehrsplaner Christoph Groneck vom Rhein-Sieg-Kreis „unter Einbeziehung zahlreicher Hinweise und Vorschläge das Konzept aus“. Christian räumt aber ein, dass die Gemeinde Wachtberg nur ein sehr eingeschränktes Mitbestimmungsrecht habe, da Träger des Nahverkehrs der Rhein-Sieg-Kreis ist.

Das fertige Konzept bekomme Anfang Oktober zunächst die Verwaltung intern zu Gesicht, kurz darauf die Ortsvertretung Villip/Villiprott/Holzem, dann der Planungsausschuss der Gemeinde. Am Ende geht eine Empfehlung an den entscheidenden Planungs- und Verkehrsausschuss des Rhein-Sieg-Kreises am 27. November.

Christian sagt, dass es noch nicht feststehe, ob die Busse schon zum Jahresende auf ihren neuen Routen fahren können. Er rechne da eher mit kommendem Sommer. Die Jugendlichen kritisierten auch, dass die Abfahrtzeiten der Busse, die die weiterführenden Schulen in Bad Godesberg anführen, nicht zu den Schulschlusszeiten passten.

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