Mit einem "Gebet" geht's dann in der Arena los, bald lassen die Mönche ihre Kutten fallen, wirbeln über die Bühne. Und dann ist auch Madonna da - unglaublich blond. Unglaublich gut. Erst um 22.20 Uhr war die Queen of Pop für die Show bereit. Mit "Girl Gone Wild" von der aktuellen CD "MDNA" legt sie los.

Der französische DJ Martin Solveig, Produzent vieler Stücke der neuen CD, hatte zuvor die Madonna-Gemeinde auf Betriebstemperatur gebracht. Madonna live bringt die Fans dann zum Siedepunkt. Die Show ist große Klasse: artistisch, musikalisch, bombastisch. Atemlos greifen die Nummern ineinander über. Bei "Gang Bang" spritzt Blut. "Hung Up" von der CD "Confessions On A Dancefloor" ist kaum zu erkennen: Kein Abba-Touch mehr, dafür verzerrt und dumpf dröhnend - und unsere Madonna wird bei diesem Stück von finsteren Kerlen entführt.

Alles geht im Flammenmeer unter. Fast alle Lieder der neuen CD sind zu hören, inklusive dem Ohrwurm "Give me all your Luvin'". Mit "Open Your Heart" und "Like A Prayer" bringt Madonna Stücke, die jene versöhnen, die mit der neuen Madonna nicht mehr klar kommen. Alles wird kunstvoll und mit starken Bildern zusammengebracht in einer Show, die atemlos, wild und sexy ist. Und die 53-jährige Madonna wirkt fit wie nie, hält sich virtuos auf ihren Stilettos, macht bella Figura und zieht sich gefühlte zwei Dutzend Mal um. Fast zwei atemlose Stunden, ein großer Abend, der nach Mitternacht endet.

Nach zwei Gastspielen Ende Juni in Berlin verabschiedet sich die 53-jährige US-Künstlerin mit ihrem Auftritt in Köln schon wieder aus Deutschland. An diesem Donnerstag (12. Juni) steht Madonna in Brüssel auf der Bühne.