Maria-Laach-Abtei: Wasserqualität "nicht schlechter"

Die Benediktinerabtei Maria Laach hat nun erstmals umfangreich zur Frage "Wer verschmutzt den Laacher See?" Stellung bezogen. Dabei geht der kaufmännische Leiter der Abtei, Thomas Schäfer, mit der Bürgerinitiative "Ich tu's" hart ins Gericht.

Maria-Laach-Abtei: Wasserqualität "nicht schlechter"
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Maria Laach. Die Benediktinerabtei Maria Laach hat nun erstmals umfangreich zur Frage "Wer verschmutzt den Laacher See?" Stellung bezogen. Dabei geht der kaufmännische Leiter der Abtei, Thomas Schäfer, mit der Bürgerinitiative "Ich tu's" hart ins Gericht.

Wie berichtet, hatte die Initiative kürzlich erklärt, die See-Verschmutzung habe ihre Ursachen in der landwirtschaftlichen Nutzung der seenahen Flächen und stützt sich dabei auf einen Vermerk des Landesamtes für Umwelt und Wasserwirtschaft aus dem Jahre 2008. Auch glaubt die Initiative "Vertuschungen" zu erkennen.

Der wahre Zustand des Sees solle verheimlicht werden, um das Anerkennungsverfahren des Klosters Maria Laach als Unesco-Weltkulturerbe nicht zu stören. Die Abtei spricht indes von unbegründeten Schuldzuweisungen, unsachlichen Vorwürfen und boshaften Unterstellungen.

Die Vertreter der Initiative könnten keinerlei Qualifikation vorweisen, die es ihnen erlauben würde, über den Zustand des Sees zu urteilen, schrieb nun Thomas Schäfer in der Stellungnahme der Abtei. Aussagen wie "Der See droht umzukippen" würden jeder Grundlage entbehren. Viele Argumente der Initiative seien "längst widerlegt".

Zu dieser Aussage komme auch ein Gutachten der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern - die allerdings nach GA-Informationen die eigene Arbeit wegen angeblicher Unschlüssigkeiten noch einmal überprüfen will und deshalb eine Untersuchungskommission eingesetzt hat.

Beklagt wurde von der Initiative zudem eine "zu intensive Viehhaltung" in unmittelbarer Ufernähe und damit einhergehende Gülle-Ausschwemmungen als Grund für die Verschmutzung des Sees. Der Viehbestand sei in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht worden.

Schäfer dazu: "Diese Aussage ist rundherum falsch." Dies werde inzwischen auch vom Präsidenten des Landesamtes so gesehen. In einer Ausarbeitung dieser Behörde aus dem Jahre 2008 war jedoch ein zu hoher Viehbestand beanstandet worden. Thomas Schäfer teilte nun mit, dass sich die Intensität der Viehhaltung im Rahmen der vorgegebenen Grenzen bewege und "weit unterhalb der zugelassenen Norm liegt".

Weiter schrieb die Abtei der Initiative ins Stammbuch: "Dass im Jahre 2009 enorme Beträge in die Modernisierung der landwirtschaftlichen Infrastruktur (Stallungen) investiert wurden, passt natürlich nicht ins Weltbild und wird verschwiegen."

Im Gutachten der Uni Kaiserslautern heiße es: "Der aktuelle Einfluss der Weideflächen auf den Laacher See ist wesentlich kleiner als der der Ackerflächen." Die Initiative hatte der TU jedoch bescheinigt, gerade bei der Unterscheidung von Wald-, Weide- und Ackerfläche ungenau gearbeitet zu haben, was nun Gegenstand einer Uni-internen Überprüfung sein soll.

Tatsache sei, dass sich die Wasserqualität des Laacher Sees in den vergangenen Jahren nicht verschlechtert habe, erklärte die Abtei. Allerdings bedürfe es großer Anstrengungen und gezielter Maßnahmen, sie weiter zu verbessern. Der See befinde sich nach Aussagen der Fachbehörden in einem "mäßigen Zustand". Es sei erklärtes Ziel, einen "guten Zustand" zu erreichen.

Schäfer: "Dies ist bei der Trägheit ökologischer Prozesse eine lange währende Aufgabe und das besondere Anliegen der Abtei." Der See bleibe "eine große Herausforderung". Der Initiative bescheinigte die Benediktinerabtei, dem Kloster "mit einer Kampagne schaden zu wollen". Ein Antrag auf Anerkennung als Weltkulturerbe sei im Übrigen noch gar nicht gestellt.

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