Polizei fahndet nach Tätern Maskierte sprengen Geldautomat in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Zwei Männer haben am frühen Mittwochmorgen einen Geldautomaten in Bad Neuenahr-Ahrweiler gesprengt. Die Polizei hat das Fluchtfahrzeug gefunden, die Fahndung nach den Tätern dauert an.

Dreiste Tat in den frühen Morgenstunden: Zwei Männer haben am Mittwochmorgen einen Geldautomaten in der Commerzbank an der Bad Neuenahrer Telegrafenstraße gesprengt. Bislang sind die Täter auf der Flucht. Allerdings ist ihnen die Polizei auf der Spur. Inzwischen gehen die Beamten davon aus, dass sogar drei Täter beteiligt waren. Welche Rolle der dritte Mann spielte, ist noch unklar. Ein Täter soll zudem verletzt sein.

Am Mittwochmorgen gegen 5.15 Uhr wurde der Geldautomat in der Bad Neuenahrer Innenstadt von den Männern gesprengt. Es entstand großer Sachschaden. Offenbar hatten die Täter mit einem kleinen Schlauch Gas in den Automaten eingeführt und dann entzündet. Nach der dann folgenden lauten Explosion hatten die Gangster Zugriff auf die Geldkassetten.

Angeblich Geldkassette von Polizei in Lohrsdorf gefunden

Die Täter flüchteten nach Polizeiangaben und Zeugenaussagen auf einem Motorroller zunächst in die benachbarte Fußgängerzone. Nach bisherigem Ermittlungsstand ging es von dort aus Richtung Osten, nach Lohrsdorf. Angeblich fanden dort Polizeibeamte am Vormittag eine Geldkassette. Auch das nach Zeugenaussagen genutzte Fluchtfahrzeug wurde gefunden: An der Ahr, zwischen Lohrsdorf und Bad Bodendorf. Da zum Fundort nur ein schmaler Weg führt, sind die Täter von dort aus offensichtlich zu Fuß weiter geflüchtet.

Eine vorläufige Auswertung der Kameraaufzeichnung ergab Hinweise auf zunächst zwei Täter, die den Geldautomaten aufhebelten und anschließend sprengten. Beide waren maskiert. Ein Mann trug eine dunkelblaue Jacke trug, der andere war komplett schwarz bekleidet. Einer der Täter ist nach Polizeiangaben mutmaßlich verletzt. Beide flüchteten mit einem weiß-blauen Roller. Die Polizei teilte am Nachmittag mit, dass es sich inzwischen um „erwiesene drei Täter handelt“. Völlig unklar ist, auf welche Weise dieser Mann flüchtete.

Fahrzeuge in Bad Bodendorf kontrolliert

Die Großfahndung mit Zivilbeamten, Hubschraubern und Suchhunden lief bis zum Abend auf Hochtouren. In Bad Bodendorf wurden Autofahrer auf der Bundesstraße angehalten, Fahrzeuge wurden durchsucht. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Anhalter nicht mitzunehmen, zumal nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Täter bewaffnet seien, so die Polizei.

Je nach Standort – ob frei stehend oder in eine Wand eingelassen – kostet ein Geldautomat zwischen 25 000 und 30 000 Euro. In der Regel sind diese Automaten fest im Mauerwerk und im Boden verankert. Die Höhe der Geldbefüllung solcher Bankautomaten hängt nach Auskunft von Fachleuten vom Standort und der Kundenfrequenz ab. Nach GA-Informationen kann es sich um sechsstellige Beträge handeln.

Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe. „Wer hat vor der Tat verdächtige oder ungewöhnliche Beobachtungen in Tatortnähe gemacht oder kann Hinweise zum möglichen Fluchtweg der Täter oder verdächtigen Fahrzeugen geben?“, fragt die Polizei

Der Fall in Bad Neuenahr ist die sechste Sprengung eines Geldautomaten in Rheinland-Pfalz in 2019. Im Vorjahr 2018 konnten insgesamt 26 Fälle registriert werden. Die Taten werden hauptsächlich von gut organisierten und professionell agierenden Gruppen aus dem Ausland begangen.

Hinweise nimmt die Kripo des Polizeipräsidiums Mainz unter der Rufnummer 06131/653633 entgegen.

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