Massenschlägerei auf dem Friedhof am Platanenweg in Bonn-Beuel

Auseinandersetzung zwischen Sinti und Roma nach Allerheiligen-Feier - Zwei Festnahmen

Massenschlägerei auf dem Friedhof am Platanenweg in Bonn-Beuel
Foto: Barbara Frommann

Bonn-Beuel. Der Friedhof am Platanenweg in Beuel wurde am Freitag am Allerheiligentag Schauplatz einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen rund 80 Angehörigen der Minderheitengruppen Sinti und Roma. Dabei wurden nach ersten Erkenntnissen der Polizei zwei Personen verletzt. Eine Person wurde mit einem Streifschuss - vermutlich aus einer Gaspistole - in ein Krankenhaus eingeliefert. Ein Großaufgebot der Polizei war im Einsatz.

Schon morgens hatte die Feier zu Ehren der auf dem Friedhof beerdigten Sinti und Roma begonnen. Sie findet jährlich statt, seitdem der Roma-König Ferko Czori am Platanenweg begraben liegt. Sinti und Roma aus ganz Deutschland kommen an Allerheiligen nach Beuel. Warum am Nachmittag die Situation eskalierte, konnte die Polizei am Freitag nicht sagen. Alkohol könnte eine Rolle gespielt haben. "Da standen schon um 11 Uhr morgens die Wodka-Flaschen auf den Tischen", berichtete eine Friedhofsbesucherin dem GA, die an der Totenehrung der Josefsgemeinde teilgenommen hatte.

Der Notruf erreichte die Polizei gegen 14.45 Uhr. "Sehr zeitnah zur Tat, weil sehr viele Leute auf dem Friedhof waren", so Polizeisprecher Robert Scholten. Je 30 bis 40 Personen hatten sich plötzlich feindlich gesinnt gegenüber gestanden und waren aufeinander losgegangen. Im Zuge des Streits, so die Polizei, fiel ein Schuss - wahrscheinlich aus einer Gaspistole. Eine Person musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen. Zirka 30 Personen mussten ihre Personalien angeben. Noch Stunden nach der Schlägerei arbeitete die Spurensicherung zwischen den Gräbern; Polizeibeamte suchten bis zur Dämmerung nach der Tatwaffe.

Ein Großaufgebot an Polizei - mit Unterstützung einer Kölner Hundertschaft - sicherte das Friedhofsgelände für die zahlreichen Besucher, die am Freitag die Gräber ihrer Angehörigen besuchen wollten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort