Meckenheimer Band drehte in der Jungholzhalle

MECKENHEIM-MERL · "Used to remind" haben in Merl ihr eigenes Musikvideo aufgenommen. Der Sänger hat sich bei der Produktion am Finger verletzt.

 Videodreh: "Used to remind" rocken in der Jungholzhalle.

Videodreh: "Used to remind" rocken in der Jungholzhalle.

Foto: Wolfgang Henry

Rauchschwaden steigen auf. Als sie sich lichten, sind einige Gestalten zu erkennen. Sie haben eine Botschaft: "Ich bin das, was du brauchst." Die Jungs von der Band "Used to remind" sind überzeugt, dass man erkennt, wenn Menschen füreinander bestimmt sind. Das vermitteln sie mit Gitarre, Schlagzeug - und lautem Gesang. "Screamo" nennt sich diese Musikrichtung.

Sie wirkt aggressiv, manch einer würde das Schreien vielleicht auch nicht als Singen bezeichnen, aber es steckt viel Übung dahinter. Wer am Samstag in Merl an der Jungholzhalle vorbeiging, konnte einen Eindruck davon gewinnen. Dort drehte die Band ihr erstes eigenes Musikvideo.

Licht- und Kunstnebeleffekte, unterschiedliche Kameraperspektiven, immer wieder von Neuem die gleichen Bewegungen und Textzeilen - der Dreh verlangte den Bandmitgliedern einiges ab. Gesten und passende Mimik waren dabei aber weniger das Problem, erklärte Sänger Kristof Becker: "Die Musik kommt vom Band, und das Playbackspielen mussten wir vorher proben. Sonst spielen wir ja immer live."

Mit ihrem Sieg beim Wettbewerb "Battle of the Pits" im Kreis Ahrweiler im Jahr 2010 gewannen sie eine CD-Veröffentlichung und eine Video-Produktion mit Rhein-Ahr TV. Letzteres war allerdings mit dem Regionalsender nicht abgesprochen, sagte Claudius Volkert, der den Dreh leitete: "Die Veranstalter des Bandcontests hatten das einfach mal in den Raum gestellt."

Rhein-Ahr TV spielte mit, so dass "Used to remind" professionelle Unterstützung hatte. "Die Jungs sind sehr kooperativ und machen das Playback sehr professionell." Konzept, Kameraperspektiven und Effekte haben die sechs jungen Männer aus Meckenheim, die die Band vor sechs Jahren gegründet haben, komplett selbst erarbeitet. Spektakulärer Höhepunkt, auf den sie sich am meisten freuten: "Wir haben eine Szene, bei der wir Gedeck und einen Tisch zerschmettern."

Für den Sänger war der Spaß allerdings vorbei, als er ein größeres Glas zertrümmern wollte: Sechs Kameras filmten, wie er sich dabei eine Sehne am Ringfinger durchtrennte. Es folgten zwei Tage Krankenhausaufenthalt, jetzt trägt er eine Schiene, die sechs Wochen am Arm bleibt. "Zum Glück war das die letzte große Szene", sagte Becker. Die Kollegen drehten den Rest des Videos ohne ihn zu Ende.

Die CD hatte die Band zuvor aufgenommen: Das Album "Tagtraum" wird zunächst in einer Auflage von 500 Stück gepresst. "Wir verkaufen es erst mal bei unseren Auftritten und sehen dann weiter", so Gitarrist Henning Becker. Die Single "Ich bin das, was du brauchst" kommt zeitgleich mit der CD heraus, das Video wird im Internet zu sehen sein.

Die Jungholzhalle bot sich als Drehort gut an. "Wir haben die Halle umsonst von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen", sagte Becker, der besonders Bürgermeister Bert Spilles dankte. "Wir finden es gut, dass er sich für die Meckenheimer Musikszene einsetzt."

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