Bürgertreff des CDU-Ortsverbandes in Heisterbacherrott Mehr Ärzte für den Ort

HEISTERBACHERROTT · Die Schließung des einzigen Lebensmittelmarktes in Heisterbacherrott zum Monatsende und der Bebauungsplan Herzleiterbach in Thomasberg waren die brennendsten Themen beim Bürgertreff des CDU-Ortsverbandes im Saal Lichtenberg.

Rund 100 Bürger zeigten, wie sehr die Menschen an der Entwicklung in ihren beiden Ortschaften interessiert sind.

Geschäftsschließung: Wolfgang Steffes, der am Samstag seinen Laden neben der Kirche schließt, erhielt an diesem Abend viele Komplimente und viel Applaus. "Die Institution Steffes muss schließen. Der Laden war uns allen sehr vertraut und ein Ort der Kommunikation", sagte Astrid Hencke, deren Wahlbezirk Heisterbacherrott ist. Wie es jetzt weiter geht, ist offen. Der Technische Dezernent Theo Krämer berichtete über Gespräche der Verwaltung mit verschiedenen Einzelhändlern, die versichert hätten, sich mit der Situation zu beschäftigen.

"Wir brauchen aber einen Investor und einen Betreiber, der das Risiko eingeht. Heisterbacherrott hat den Makel, dass ein solcher Markt hier nicht funktioniert hat", sagte er. "Da muss sich jeder selber an die Nase fassen, der wegen 20 Cent in der Gegend rumgefahren ist", meinte ein Bürger. Roman Limbach, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender aus Oberpleis, wusste aus seinem eigenen Ort zu berichten, dass sich Ladengrößen von 320 Quadratmetern - so groß ist der Lebensmittelmarkt in Heisterbacherrott - für Unternehmer nicht mehr rentieren.

In Oberpleis würden sich aber verschiedene deutlich größere Vollsortimenter und Discounter halten können. Deshalb müsse auch der Rewe-Markt in Thomasberg weiteren Lebensmittelhandel in Heisterbacherrott nicht ausschließen. "Ich glaube, dass es dort auch einen Markt für zwei Vollsortimenter gibt. Der müsste aber 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben." Auf dem einzigen Grundstück, auf dem so etwas realisiert werden könnte, wurde inzwischen der Multifunktionsplatz gebaut. Was aber kein Hinderungsgrund sein muss. "Wenn wir den Bedarf hätten, ließe sich der Platz auch wieder verlegen", so Limbach. Den Lieferservice für ältere Mitbürger, der ein Markenzeichen von Wolfgang Steffes war, bietet künftig auch der Thomasberger Rewe-Markt zu Kosten zwischen drei und fünf Euro an.

Ärztliche Versorgung: Eine positive Nachricht verkündete die Allgemeinmedizinerin Brita Larenz, die seit 33 Jahren in Heisterbacherrott ihre Arztpraxis hat. Sie startet in der kommenden Woche in ihren bisherigen Räumen eine Gemeinschaftspraxis mit den beiden Ittenbacher Kardiologen Ralf Kürten und Thorsten Nöthel, mit der sie das ärztliche Angebot im Ort sichern und erweitern möchte.

Sie berichtete auch, dass sie von den Investoren, die auf dem Eckgrundstück Dollendorfer Straße/Lauterbachstraße ein Bauprojekt mit Arztpraxen, einer Apotheke und Wohnungen planen, kontaktiert worden wäre. Ebenso wie Apothekerin Sabine Nöthel (Kloster-Apotheke). "Das ist interessant, wenn die Voraussetzungen stimmen", so Larenz. Hier läuft zurzeit die Bauvoranfrage bei der Stadt.

Herzleiterbach: Einige Bürger wollten von Roman Limbach wissen, warum die CDU-Fraktion 2009 den Bebauungsplan abgelehnt hätte und sich jetzt wieder für eine Bebauung aussprechen würde. "Wir haben vor der Kommunalwahl nur gesagt, dass wir das Änderungsverfahren stoppen, nicht aber den gesamten Bebauungsplan", sagte Limbach.

Da die ursprünglich geplante Erschließung nicht mehr möglich sei, wollten die Eigentümer die Erschließung jetzt in Eigenregie ermöglichen. "Es gibt da einen Antrag der Eigentümer und einen Gegenantrag auf Aufhebung des Bebauungsplans. Wir sollten das heute nicht zu intensiv diskutieren, weil das ein schwebendes Verfahren ist", so Limbach.

DSL: Auch das schnelle Internet, das gerade in Thomasberg oft noch langsam ist, lag den Bürgern am Herzen. Der Bürgerverein hatte im vergangenen Jahr Unterschriften gesammelt und Bürgermeister Peter Wirtz übergeben. "Alle weißen Flecken auf der Landkarte werden auch in drei Jahren noch nicht verschwunden sein. Diese Aufgabe wird uns noch einige Zeit begleiten", sagte Theo Krämer. Da sei die Kooperation mit der Deutschen Telekom als Hauptansprechpartner oft nicht so einfach.

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