Mehr Fahrzeuge im Rhein-Sieg-Kreis zugelassen als je zuvor
Der Verkehr in der Region wächst. Was nicht nur an Durchreisenden liegt, sondern auch an den Einwohnern selbst. Noch nie gab es so viele Fahrzeuge mit SU-Kennzeichen wie jetzt. Aber es gibt große regionale Unterschiede.
Rhein-Sieg-Kreis. Der Verkehr in der Region wächst. Was nicht nur an Durchreisenden liegt, sondern auch an den Einwohnern selbst. Noch nie gab es so viele Fahrzeuge mit SU-Kennzeichen auf den Straßen wie im Augenblick: Auf die 598 650 Einwohner des Rhein-Sieg-Kreises kommen 410 869 zugelassene Autos, Motorräder, Laster und Sonderfahrzeuge.
Das macht laut den Berechnungen des Straßenverkehrsamtes 0,69 Fahrzeuge pro Kopf. "Die höchste Fahrzeugdichte haben wir in Much mit 0,86", erklärt Amtsleiter Dieter Siegberg. Was er darauf zurückführt, dass der Ort "weit weg vom Schuss" liege und nur schwer mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen sei.
Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Kein Weg aus dem Stau"Mit 0,6 Fahrzeugen pro Kopf gibt es im städtischeren Siegburg die wenigsten Fahrzeuge, dicht gefolgt vom benachbarten Sankt Augustin mit einem Wert von 0,61 Wagen und Co. Den Löwenanteil machen mit 315 891 die Autos aus. Mit weitem Abstand folgen die 29 862 Motorräder. Ein SU-Nummernschild tragen 16 033 Lastwagen und 8 872 Zugmaschinen.
Bei der Zulassungsbehörde registriert sind außerdem 431 Busse und 4 273 sogenannte Sonderkraftfahrzeuge. Dahinter verbergen sich nach Siegbergs Erläuterungen Verkaufsfahrzeuge, wie beispielsweise der Wagen eines Bäckers oder Gemüsehändlers, aber auch bestimmte Wohnmobile.
Allein in diesem Jahr ist der Bestand im Rhein-Sieg-Kreis um mehr als 7 000 Fahrzeuge gewachsen. Vor gut 40 Jahren sah die Situation völlig anders aus: Zum Jahreswechsel 1969/70 registrierte der Kreis 109 365 Fahrzeuge, darunter 81 433 Autos. Bis zur Jahrtausendwende schnellte die Zahl auf 361 473 hoch, darunter 284 418 Pkw.
Das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises mit seinen Standorten in Siegburg und Meckenheim ist nicht nur für die Zulassung der Autos zuständig. Vielmehr werde das Amt vom Finanzamt und von Versicherungen informiert, wenn Fahrzeughalter ihre Versicherung oder Kfz-Steuer nicht bezahlt haben, so Amtsleiter Siegberg.
Bis Ende Oktober 2010 war in 12 376 Fällen versäumt worden, die Versicherung zu zahlen. 3 427 Halter bekamen aus diesem Grund Besuch vom Außendienst des Straßenverkehrsamts, gegen 1 141 wurde eine polizeiliche Fahndung eingeleitet. Beim Finanzamt standen dagegen nur 1 694 Halter in der Kreide, nach keinem wurde gefahndet.
Einen deutlichen Knick verzeichnen die Zulassungen fabrikneuer Fahrzeuge nach dem Auslaufen der Abwrackprämie: Im Jahr 2009 meldeten die glücklichen Besitzer 23 354 neue Autos an. 2010 waren es bis Ende Oktober dagegen nur 13 620, was ungefähr auf dem Niveau von 2008 liegt, wo es am Jahresende 16 050 waren.
