Mehrere Fliegen mit einer Klappe

MECKENHEIM · Die Weichen sind gestellt. Meckenheim bekommt ein neues Rathaus. Das zentrale Verwaltungsgebäude entsteht in den kommenden Jahren neben der Meckenheimer Jungholzhalle.

 Bürgermeister Bert Spilles (r.) und der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt.

Bürgermeister Bert Spilles (r.) und der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt.

Foto: Wolfgang Henry

Nachdem der Rat in der vergangenen Woche einen Grundsatzbeschluss für einen zentralen Verwaltungsbau in der Neuen Mitte gefällt hat, bereitet die Stadt als nächstes Planung und Vergabeverfahren vor. Ein Neubau sei auf 30 Jahre gerechnet wirtschaftlicher als die Beibehaltung der vier bestehenden Verwaltungsstandorte, sagt Bürgermeister Bert Spilles. So kann die Stadt mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.

  • Der zentrale Standort: Heute sind die 120 Verwaltungsmitarbeiter auf den Reginahof, ein Haus an der Bahnhofstraße, eines im Ruhrfeld und den Bauhof verteilt. Spilles: "Das ist nicht bürgerfreundlich. Außerdem sind die Bauten zum Teil sanierungsbedürftig und nicht barrierefrei." Das Rathaus soll zwischen Jungholzhalle und Siebengebirgsring entstehen. Dort gibt es 160 Parkplätze, die rund ums Schulzentrum untergebracht werden sollen.
  • Erneuerung der Jungholzhalle: Nach Anwohner-Beschwerden wegen Lärms hat die Stadt 2004 Messungen durchgeführt und danach die Zahl der Veranstaltungen in der Halle, die bis nach 22 Uhr dauern, auf zehn pro Jahr reduziert. Das Rathaus soll auch als Lärmschutz zwischen Halle und Wohnhäusern fungieren. "Damit können wir die Jungholzhalle wieder attraktiver gestalten", sagt der Technische Beigeordnete Heinz-Dieter Witt. Wenn die Beschränkungen aufgehoben werden, sei die Halle - Fassungsvermögen 1.000 Personen - wieder für Vereine und Veranstalter von auswärts interessant. Der 1979 errichtete Bau soll saniert werden, vor allem die Außenwände und das Dach. "Alles Weitere - etwa Umbauten - machen wir vom Bedarf abhängig", so Witt. Die Baukosten für Rathaus und Hallensanierung sind mit insgesamt elf Millionen Euro veranschlagt.
  • Drohende Rückzahlung von Fördermitteln: 2013 müsste die Stadt Fördermittel in Höhe von 633.000 Euro ans Land zurückzahlen - Geld, das sie einst für einen Rathausbau am Neuen Markt erhielt. Dort steht heute jedoch das Johanneshaus. Weil der jetzt ausgeguckte Rathaus-Standort ebenfalls im geförderten Entwicklungsgebiet liegt, konnte die Stadt mit dem Land einen Deal vereinbaren. Demnach liegt die Rückzahlung nur noch bei 18.000 Euro.
  • Das weitere Verfahren: Noch in diesem Jahr konstituieren sich laut Spilles Steuerungsgruppen unter Beteiligung der Ratsfraktionen. Dann werden Eckdaten für Gebäude, Planung und Finanzierung festgelegt, so dass die Stadt europaweit nach potenziellen Partnern suchen kann, die mit ihr das Rathaus realisieren. Das geschieht über eine Öffentlich-Private Partnerschaft, bei der die Stadt wie bei einem Kreditvertrag ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommt; sie bleibt dabei aber Eigentümerin. Spilles: "2013 wollen wir zumindest Klarheit haben, mit wem wir das Projekt umsetzen." Was aus den bisherigen Standorten wird, ist unklar.
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