Merkwürdig und dubios

Kommentar

Der Unmut der Oberlarer ist verständlich. Kaum ist der von der Bahn als Ausgleich für die ICE-Strecke gebaute und bezahlte Park fertig und die lange geplante Karnevalshalle endgültig zu den Akten gelegt, liegen schon wieder Pläne auf dem Tisch, mit denen ein Stück vom Park verschwinden soll.

Hatten sich vor vier Jahren viele Anlieger noch von dem Projekt "Betreutes Wohnen für Obdachlose" überzeugen lassen, ist bei dem Bauprojekt auf dem Schellerod, das jetzt verwirklicht werden soll, die soziale Komponente arg geschrumpft. Die drei Häuser, die laut Stadt für kinderreiche Familien bestimmt sind, können auch woanders gebaut werden. Da gibt''s zum einen die leerstehenden Belgier-Häuser und zum anderen genügend Baulücken in der Stadt. Dafür muss niemand eine Grünfläche opfern.

Ist die Geschichte bis hierhin schon merkwürdig, nimmt sie geradezu dubiose Züge an, wenn man weiß, dass einige der geplanten 13 Häuser schon verkauft sind. Fünf Eigenheime hat der Makler nach eigenen Angaben bereits an den Mann gebracht - obwohl noch kein Baurecht besteht. Das riecht nach Absprachen und Zusagen in Hinterzimmern.

Wenn da mal niemand die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Der Regierungspräsident hat bei der Änderung des Flächennutzungsplanes schließlich ein Wörtchen mitzureden. Und der hat der Stadt Troisdorf am Schellerod schon mal einen Strich durch die Rechnung gemacht und den Bau der Karnevalshalle verhindert.

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