Mini-Kreisel soll Ampel an Kreuzung ersetzen

Die Stadt Bonn plant 30 000 Euro für die Maßnahme an der Bernkasteler Straße/Hochkreuzallee ein - Selbst Markierungen haben nicht verhindern können, dass Linksabbieger den Gegenverkehr nicht beachten

Friesdorf. Als erstes kam die eigene Abbiegespur. Ihr folgte die gestrichelte Markierung, die dem Autofahrer anzeigt, wo er halten und den Gegenverkehr passieren lassen soll. Geholfen haben beide Maßnahmen an der Kreuzung Bernkasteler Straße/Hochkreuzallee nicht wirklich.

Allein 2005 hat es dort viermal gekracht. Die Unfälle waren laut Katrin Nietzsche vom Presseamt alle vom gleichen Typ: Die Zusammenstöße geschahen beim Linksabbiegen, weil der Gegenverkehr nicht beachtet wurde.

Ab drei gleich gearteten Vorfällen spricht die Unfallkommission, die von Stadt und Polizei gebildet wird, von einer Unfallhäufungsstelle. Mit diesem Titel darf sich die Friesdorfer Kreuzung schon länger schmücken. Bereits seit 2000 war die Stelle deshalb für einen Mini-Kreisel im Gespräch.

Fünf Jahre und 22 Unfälle diverser Ursache später stehen jetzt 30 000 Euro im städtischen Haushaltsentwurf. Ob und wann die Ampelanlage tatsächlich der Vergangenheit angehören wird, kann Nietzsche nicht sagen. Die Mittel seien nachgemeldet worden, "um schon mal einen Fuß in der Tür zu haben".

Als Mini-Kreisel gilt ein Platz mit einem Durchmesser von 13 bis 25 Metern, dessen Mittelkreis überfahrbar ist. Ein solcher sollte auch an der Kreuzung Friesdorfer Straße/Weißenburgstraße her, um den Verkehr zu beruhigen. Wie Helmut Redeker in einem Brief an die Oberbürgermeisterin feststellt, ist jedoch nichts geschehen. Aber, so merkt der SPD-Bezirksfraktionsvorsitzende an, "im Haushalt 2005 waren dafür Mittel bereitgestellt".

Da es sich um eine Tempo-30-Maßnahme handele, möchte er nun wissen, ob der Mini-Kreisel aus zusätzlich bereitgestellten Mitteln für den Doppelhaushalt 2006/2007 zu finanzieren sei.

Ganz in der Nähe der Bernkasteler Straße empfiehlt sich sozusagen eine weitere Kreuzung für die Kreisel-Lösung. Viermal habe es im Jahr 2005 an der Godesberger Straße/Hochkreuzallee Verkehrsunfälle gegeben, sagte Polizeisprecher Frank Piontek auf Anfrage. Zweimal endeten sie mit Leichtverletzten, zweimal mit Blechschaden.

Die Gründe dafür seien jedoch unterschiedlich gewesen, weshalb nicht von einem Unfallschwerpunkt gesprochen werden könne. "Aber wir haben die Stelle im Blick", versichert Piontek.

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