Träger der Kitas in Rauschendorf und Königswinter Mit dem CJD wird nachverhandelt
KÖNIGSWINTER · Bis zur Stadtratssitzung am Montag, 2. Juli, wenn sich die Kommunalpolitik in die Sommerpause verabschiedet, hat die Verwaltung noch einige Hausaufgaben zu erledigen.
Der Jugendhilfeausschuss beschloss am Dienstagabend, dass sowohl über den Betriebsübergang der Kita-Trägerschaft von der Elterninitiative Mikado auf die Jugenddorf-Christophorusschule als auch über den möglichen Betriebsübergang des katholischen Kindergartens in Rauschendorf auf das CJD nachverhandelt werden soll. Der Rat soll dann endgültig entscheiden.
Die Politiker möchten gerne den Wunsch der Eltern in Rauschendorf erfüllen, die unter den drei Bewerbern CJD, Johanniter Unfallhilfe und Probsthof die Schule favorisieren. Allerdings sieht der Ausschuss angesichts der Haushaltslage der Stadt ein finanzielles Problem, weil das CJD statt dem für freie Träger im KiBiz festgelegten Zuschuss von neun Prozent plus zwei Prozent Verwaltungskosten nur vier Prozent übernehmen will.
Darüber soll mit der Schule noch einmal gesprochen werden. CJD-Verwaltungschef Reinhard Koglin erlebte diesen Beschluss "live" mit. Das Ziel, dass der Träger neun Prozent übernimmt, soll spätestens bis zum Kindergartenjahr 2017/2018 erreicht werden. Auch mit den Johannitern, die der teuerste Träger wären, soll noch einmal nachverhandelt werden.
Die Kibiz-Vorgaben erfüllt lediglich der Probsthof, den die Rauschendorfer Eltern jedoch nicht in die engere Wahl gezogen haben. Das Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Dollendorf hat sie nicht so sehr überzeugt.
Bei der Kita Mikado ist zwar geplant, die Trägerschaft bereits zum 1. August von der Elterninitiative auf das CJD zu übertragen, Eile ist hier aber nicht geboten, weil der Mietvertrag für das Gebäude mit der katholischen Kirchengemeinde erst Ende 2013 ausläuft und nicht mehr verlängert wird. "Der Betriebsübergang zum 1. August ist nicht in Stein gemeißelt", sagte Dezernent Holger Jung.
Wie viel Porzellan zwischen dem Personal in Rauschendorf und dem Kirchengemeindeverband zerschlagen wurde, zeigt der Fall der am 1. Mai verstorbenen Erzieherin, die 26 Jahre in dem katholischen Kindergarten beschäftigt war. "Von Seiten der zuständigen Kirchengemeinde hat es weder eine Beileidsbekundung, ein Schreiben oder gar ein Gespräch gegeben", sagt ihr Mann Peter Richarz. Erst nach sieben Wochen habe ihn der verantwortliche Pfarrer angerufen und ein Gespräch führen sowie ein Sechswochenamt abhalten wollen. "Ich habe beides energisch abgelehnt", so Richarz.