Caritas Rhein-Sieg Mitarbeiter unterstützen Flüchtlinge und Helfer

RHEIN-SIEG-KREIS · Sie sind da, und sie brauchen Hilfe - die vielen Flüchtlinge, die bereits im Rhein-Sieg-Kreis angekommen sind, und die, die noch kommen werden. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß, doch das ehrenamtliche Engagement muss sinnvoll koordiniert werden.

 Ansprechpartner für Flüchtlinge, aber auch ehrenamtliche Helfer: Lena Clever und Mathias Bergmann von der Caritas Rhein-Sieg.

Ansprechpartner für Flüchtlinge, aber auch ehrenamtliche Helfer: Lena Clever und Mathias Bergmann von der Caritas Rhein-Sieg.

Foto: Axel Vogel

Das Team des Caritas-Verbandes Rhein-Sieg ist daher froh, für den Bereich der Flüchtlingshilfe personelle Verstärkung bekommen zu haben: Seit Mitte Juli ist Sozialwissenschaftlerin Lena Clever (29) auch im rechtsrheinischen Kreisgebiet als Flüchtlingsberaterin tätig. Diplom-Pädagoge Mathias Bergmann (35) wiederum ist als Koordinator für die Flüchtlingsarbeit Ansprechpartner für die Ehrenamtlichen, die sich für Flüchtlinge engagieren.

"Ziel meiner Arbeit ist das Zusammenbringen der unterschiedlichen Akteure, die sich für Flüchtlinge einsetzen wollen, sowie den konkreten Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung in den jeweiligen Kommunen zu ermitteln", beschreibt Bergmann sein Tätigkeitsgebiet. Er ist also quasi eine Anlaufstelle für ehrenamtlich Tätige und Interessenten, die bei der Integration der Flüchtlinge mithelfen möchten.

Bergmann gibt Informationen weiter und stellt entsprechende Kontakte her. Sein Ziel ist es auch, ein Netzwerk für ehrenamtlich Tätige aufzubauen. Der Caritas-Mitarbeiter ist aber ebenso Ansprechpartner bei Problemen, "zum Beispiel, wenn Ehrenamtliche sich überfordert fühlen". Hier soll noch an entsprechenden Angeboten, zum Beispiel für Mediationen, gearbeitet werden. "Erst einmal müssen wir aber den Bedarf aufnehmen."

Derzeit ist er dabei, sich mit der Situation in Königswinter und Bad Honnef vertraut zu machen und Kontakt zu den entsprechenden Gremien aufzunehmen. "In Bad Honnef habe ich bereits am Runden Tisch Asyl teilgenommen", berichtet er. Die Flüchtlingsarbeit hier sei gut strukturiert und organisiert. Positiv sei auch, dass es viel regelmäßigen Austausch gebe. In der Nachbarstadt Königswinter ist das Konzept der Integrationslotsen bei ihm auf großes Interesse gestoßen.

Nach wie vor ist der Bedarf an helfenden Händen groß. Viele ehrenamtliche Helfer seien jedoch fixiert auf Familien und Kinder. "Es kommen aber auch sehr viele junge Männer als Alleinreisende nach Deutschland", so Bergmann. Auch sie benötigen Menschen, die sie an die Hand nehmen und ihnen Freizeitmöglichkeiten aufzeigen oder sie zum Beispiel in Sportvereine integrieren. Alle Hände voll zu tun hat auch Flüchtlingsberaterin Lena Clever. Viele Flüchtlinge suchen derzeit ihren Rat und ihre Hilfe und nehmen dafür die lange Anfahrt bis nach Siegburg in Kauf, wo Clever ein Büro hat.

Auch Flüchtlinge aus Bad Honnef kommen zur Beratung hierher. "Das ist natürlich für die Menschen sehr aufwendig." Leider sei der rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis bislang nicht so gut abgedeckt, was die Flüchtlingsberatung angeht. Bei der Caritas werde daher geprüft, ob und wie eine verstärkte Tätigkeit der Flüchtlingsberaterin vor Ort realisiert werden kann.

Es sind ganz alltägliche Fragen wie zum Beispiel die Anmeldung im Kindergarten, die Clever zu beantworten hat, aber auch bei Fragen, die den Ablauf des Asylverfahrens, den Nachzug von Familienmitgliedern oder die Aufnahme einer Arbeit betreffen, hilft sie weiter. Sprachbarrieren gibt es erstaunlich wenige: "Meist läuft die Verständigung sehr gut über Englisch, vor allem bei den Flüchtlingen, die aus Syrien kommen, ist das gar kein Problem", sagt Clever. Wenn sich gar keine gemeinsame Sprache findet, arbeiten die Berater mit ehrenamtlichen Dolmetschern zusammen. "Auch hier sind wir immer auf der Suche nach Leuten, die sich als Sprachlotsen anbieten."

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