Morgens ist es besonders kritisch

Ausfälle und Verspätungen bei der Regionalbahn 23: Der CDU-Abgeordnete Oliver Krauß schrieb an die Bahn.

 Die Regionalbahn Bonn-Euskirchen steht in der Kritik.

Die Regionalbahn Bonn-Euskirchen steht in der Kritik.

Foto: Roland Kohls

Rhein-Sieg-Kreis. (hpf) Bereits im Winter wurden die Nutzer der Voreifelbahn (RB 23) zwischen Bonn und Euskirchen auf zahlreiche Geduldsproben gestellt. Schon damals sorgten Ausfälle und Verspätungen für Ärger.

Seitdem Mitte September Signale und Schranken auf der gesamten Strecke zentral vom neuen elektronischen Stellwerk in Euskirchen bedient werden, leiden die Fahrgäste erneut unter zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen.

"Was sich derzeit auf der RB 23 abspielt, ist überhaupt nicht zu akzeptieren", macht Oliver Krauß, CDU-Kreistagsabgeordneter aus Alfter, deutlich. Inzwischen häufen sich bei ihm und seinen Kollegen, die die Region beim Verkehrsverbund Nahverkehr Rheinland vertreten, die Beschwerden.

"Die Fahrgäste haben schon im Winter erheblich unter Betriebsproblemen gelitten und viel Verständnis aufbringen müssen", sagt Krauß. So würden noch heute die schweren Diesellokomotiven eingesetzt, die sowohl mit Komforteinbußen für die Fahrgäste als auch mit Lärmbelästigungen für die Anwohner verbunden seien.

Bisweilen fallen laut Krauß sogar mehrere Züge hintereinander aus. "Die neue Stellwerkstechnik ist zwar hochkomplex, doch geht es hier nicht um eine Pionierleistung", meint Krauß. Die DB habe bereits Erfahrungen mit der Umstellung auf diese Technik.

Daher sei es verwunderlich, dass offenbar keine Ersatzmaßnahmen wie der Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge sowie Schienenersatzverkehr durch Busse geplant worden seien. Fast noch mehr als die Verspätungen ärgert Krauß aber ein Problem, das eigentlich nach den Erfahrungen des Winters gelöst schien: Die seiner Ansicht nach "mangelhafte Information" der Kunden durch die Bahn. Erneut stünden die Kunden ohne Information durch Ansagen oder Anzeigen am Bahnsteig und würden im Unklaren gelassen.

Im Einvernehmen mit der Geschäftsführung des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland hat Krauß die Geschäftsführung der DB Regio nun aufgefordert, der versprochenen Kundenkommunikation nachzukommen. Peter Gatzweiler vom Verkehrsbetrieb Rheinland hat Krauß geantwortet. "Gerne würden wir wieder zum von unseren Kunden auf der Strecke gewohnten hohen Qualitätsniveau zurück kommen", schreibt er.

Nachdem man nach dem Winter auf einem guten Weg gewesen sei, habe nun die Einführung des neuen Stellwerks in Euskirchen den Betrieb tageweise wieder tüchtig beeinträchtigt. Dort sei es am Dienstag und Mittwoch immer wieder zu Funktionsstörungen gekommen, die zu größeren Verspätungen und auch Zugausfällen geführt hätten.

Besonders kritisch sei es morgens und nachmittags, wenn der 15-Minuten-Takt fahren soll, schreibt Gatzweiler weiter. An anderen Tagen laufe der Verkehr nahezu störungsfrei. Leider sei auch die Kommunikationstechnik für die Schriftanzeiger und die Ansagen teilweise noch nicht voll funktionsfähig, so dass in vielen Fällen keine Kundeninformation möglich sei. Die beteiligten Bereiche von DB Netz und DB Station und Service arbeiteten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln an der Stabilisierung der Situation.

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