Nach Drohung: Polizei bewacht Troisdorfer Schulhof

Der sorgenvolle Schultag begann am Montag um 7 Uhr für das Kollegium der Don-Bosco-Schule an der Ketteler Straße in Troisdorf, einer weiterführenden Förderschule für rund hundert Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren. Anlass war die Amokdrohung eines Unbekannten.

 Ein Polizist spricht mit Schülern auf dem Pausenhof.

Ein Polizist spricht mit Schülern auf dem Pausenhof.

Foto: Axel Vogel

Troisdorf. Der sorgenvolle Schultag begann am Montag um 7 Uhr für das Kollegium der Don-Bosco-Schule an der Ketteler Straße in Troisdorf, einer weiterführenden Förderschule für rund hundert Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren: Nachdem sieben Polizisten um Horst-Peter Jung zunächst die Lehrer über die Polizeimaßnahme aufklärten, hatten die Beamten anschließend zu Schulbeginn ein waches Auge auf die Schüler.

Anlass war die Amokdrohung eines Unbekannten. Nachdem die Polizei bis Mittag Präsenz in und vor der Schule gezeigt hatte, war Aufatmen angesagt: Wie von der Polizei zuvor bereits angenommen, war es an dem Vormittag zu keinen besonderen Vorkommnissen in der Schule gekommen.

Silke Lamm, Schulleiterin der Don-Bosco-Schule, dürfte am Montagmorgen mit Vorsicht ihren Dienst angetreten haben. Was war dran an der Drohung, die ein bislang unbekannter Täter einer 15-jährigen Schülerin der Don-Bosco-Schule per Handy hatte zukommen lassen? Das war die große Frage, die am Montagmorgen die Stadt Troisdorf wie die Polizei umtrieb.

Am Donnerstag vergangener Woche war der Anruf bei der 15-Jährigen eingegangen, erklärte Burkhard Rick, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Siegburg, am Montag auf Anfrage. Bei dem Anruf habe der Täter angedroht, das Mädchen und andere am Montag in der Schule zu töten.

"Auch von Waffen war die Rede, aber genaueres unklar", so Rick. Eine Ermittlung im Umfeld der 15-Jährigen brachte die Beamten jedoch nicht weiter: "Hier konnten wir eine Täterschaft ausschließen". Daher habe man sich dann auf die technische Auswertung des Handyanschlusses konzentriert.

Parallel dazu hatte Schulleiterin Lamm den Schulpsychologischen Dienst um Beistand gebeten. Zudem informierte sie die Eltern in einem Brief darüber, dass ungeachtet der Drohung der Unterricht am Montag durchgeführt wird: "Wir gehen nicht davon aus, dass eine ernsthafte Gefahr besteht", schrieb Lamm: "Wir bitten Sie, diese Entscheidung mitzutragen. Sprechen sie mit ihren Kindern darüber und schicken Sie sie dann in Gelassenheit in die Schule."

Mit dem Ablauf der Vorsichtsmaßnahmen waren die Stadt Troisdorf und die Polizei zufrieden: "Das ist alles sehr unaufgeregt abgelaufen", sagte Rick. Bewährt habe sich die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Ordnungsbehörden nicht erst seit dem geplanten Amoklauf von Niederpleis.

Nicht zu Ende ist allerdings die Suche nach dem Täter. Den will die Polizei unbedingt ermitteln: "Hier liegt eine Drohung mit einem Verbrechen vor", so Rick: "Das werden wir konsequent ahnden." Hinweise sind erbeten unter Telefon (0 22 41) 5 41 32 21.

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