Gesamtschule Nachbarkommunen lehnen Zusammenarbeit mit Gemeinde Alfter ab

ALFTER · Das Tauziehen um die Errichtung einer Gesamtschule in Alfter geht in die nächste und voraussichtlich entscheidende Runde: Bei der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag, 6. September, kommen lang erwartete Fakten auf den Tisch. Zum einen werden die Ergebnisse des aktualisierten Schulentwicklungsplans vorgestellt.

Er wird darüber Auskunft geben, ob eine Gesamtschule in der Kommune eine zukunftsfähige Option ist. Zum anderen liegen inzwischen die Antworten der Bezirksregierung und der Nachbarkommunen zu Verfahrensfragen über die Errichtung einer Gesamtschule in Alfter vor. Danach sind Bonn und Bornheim an einer interkommunalen Zusammenarbeit zwecks wechselseitiger Anerkennung von Schüleranmeldungen insbesondere wegen unkalkulierbarer finanzieller Verpflichtungen nicht interessiert.

Doppelanmeldungen an einer bestehenden Gesamtschule in Nachbarkommunen und an einer zu gründenden Gesamtschule in Alfter lehnt die Bezirksregierung ab. Diese Möglichkeit war in Alfter kurzzeitig und nur ausnahmsweise genehmigt worden, weil es vorübergehend große Verwirrung bei den Eltern durch das Verhalten des Schulamtes der Stadt Bonn gegeben hatte. Es hatte an Bonner Gesamtschulen keine Schüler aus Alfter aufnehmen wollen. Nach Klärung der Rechtslage durch die Bezirksregierung wurde dieses Vorgehen wieder gestoppt.

Für Alfter wird es möglicherweise nun schwieriger, die erforderliche Zahl von 100 Anmeldungen aus dem eigenen Gemeindegebiet für die Errichtung einer Gesamtschule zu erreichen. Wie mehrfach berichtet, war die Errichtung einer Gesamtschule in Alfter aufgrund nicht ausreichender Anmeldezahlen im Februar gescheitert. Mindestens 100 Kinder aus der Gemeinde hätten angemeldet werden müssen. Nach Abschluss des Verfahrens lagen jedoch nur 89 Anmeldungen aus Alfter vor.

Die zusätzlichen 19 Anmeldungen von Kindern aus der Umgebung zählten nicht mit. Im Juni hatte der Schulausschuss einstimmig beschlossen, an der Errichtung einer Gesamtschule festzuhalten und die Option Sekundarschule nicht weiterzuverfolgen. Mit der neuen Faktenlage gehen die Beratungen der Kommunalpolitiker nun in eine neue Runde, zumal jetzt auch mehr Klarheit über die Kosten besteht.

Die Verwaltung hat inzwischen ausgerechnet, dass eine Sekundarschule mit gut sechs Millionen Euro an Investitionskosten etwa halb so teuer wäre wie eine Gesamtschule. Die Verwaltung schlägt vor, dass die Diskussion über eine weiterführende Schule in den Fraktionen vertieft und das weitere Vorgehen dann in der nächsten Sitzung abgestimmt wird. Bereits am 18. September, 17 Uhr, tagt der Schulausschuss erneut, um 18 Uhr schließt sich eine Ratssitzung an.

Der Schulausschuss tagt am Dienstag, 6. September, 18 Uhr, öffentlich im Rathaus in Oedekoven, Am Rathaus 7.

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