Neuen Standort für Funkmasten in Swisttal gefunden

Protest der Gemeinde zeigt Wirkung

Neuen Standort für Funkmasten in Swisttal gefunden
Foto: Wolfgang Henry

Swisttal-Heimerzheim. Sie sind auf die Straße gegangen, haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, die Gemeinde auf ihre Seite geholt - und sind am Ende belohnt worden. Die Anwohner des Heimerzheimer Wohngebiets "Am Heckelsmaar" haben erreicht, dass der geplante Mobilfunkmast der Firma Vodafone nicht in unmittelbarer Nachbarschaft aufgestellt wird.

Wie Bürgermeister Eckhard Maack am Dienstag auf Anfrage bestätigte, hat der Mobilfunkbetreiber in Zusammenarbeit mit der Gemeinde einen neuen Standort gefunden. Dieser liegt auf einem Privatgrundstück im Gewerbegebiet Breniger Straße, genau wie der ursprünglich festgelegte Platz auf einem Reitgelände.

Allerdings ist der neue Standort bei der Tankstelle an der L 182 viel weiter entfernt von den Wohnhäusern. "Dort kann eigentlich niemand etwas dagegen haben", sagte Maack. Der Planungsausschuss soll am 4. Februar die planungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, laut Bürgermeister ist dies aber keine große Hürde.

Die Pläne von Vodafone hatten mit ihrem Bekanntwerden im vergangenen Frühjahr für Entrüstung gesorgt. Bürger aus dem benachbarten Wohngebiet "Am Heckelsmaar", besorgt um ihre Gesundheit und den Wert ihrer Häuser, gründeten eine Initiative. Sie erreichten, dass die Gemeinde für sie in die Bresche springt. Parallel gelang es dem Pächter des Reitstalls, den vom Grundstückseigentümer befürworteten Bau des 28 Meter hohen Sendemasts vor Gericht abzuwenden.

Deshalb, aber auch durch den öffentlichen Druck, sah sich Vodafone mit Hilfe der Gemeinde nach Alternativen um. "Es wurden einige Lösungen geprüft und verworfen", so Maack. Der jetzt gefundene Standort sei sowohl aus Sicht der Gemeinde als auch aus technischen Gründen geeignet.

"Wenn es zu dieser Lösung kommt, wäre die Sache erledigt", freute sich Josef Zettl, Sprecher der Bürgerinitiative. Er fordert aber nach wie vor, dass die Gemeinde in Bebauungsplänen eine Klausel einführt, die für den Bau von Sendemasten einen angemessenen Abstand zu Wohngebieten vorschreibt. Maack erklärte dazu, dass diese Frage noch rechtlich geklärt werden müsse.

Am anderen Ende von Heimerzheim - im Wohngebiet "Am dicken Stein" - kämpfen Anwohner weiterhin um die Versetzung eines bestehenden Sendemastes. Für den umstrittenen 60-Meter-Turm auf dem Gelände der Bundespolizei haben die Bürgerinitiative und die Gemeinde jeweils Alternativvorschläge eingereicht. "Wir kommen nur weiter, wenn sich das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste und die Bundespolizei einig sind", so Initiativen-Sprecher Ferdi Tempel. Die Bundespolizei hat ein weiteres Gespräch in Aussicht gestellt. Einen Termin gibt es noch nicht.

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