Lebenshilfe Sinzig Neues Wohnheim für Menschen mit Behinderung entsteht in markantem Haus

Sinzig / Hohenleimbach · Der Sinziger Verein Lebenshilfe übernimmt das frühere Seniorenheim in Hohenleimbach. 24 Menschen sollen dort künftig eine neue Heimat finden. Das Haus ist architektonisch sehr markant.

 Diese ehemalige private Seniorenheim in Hohenleimbach kann künftig vom Verein Lebenshilfe genutzt werden.

Diese ehemalige private Seniorenheim in Hohenleimbach kann künftig vom Verein Lebenshilfe genutzt werden.

Foto: ahr-foto

Für den Verein „Lebenshilfe“ war es ein ganz besonderer Tag. Im zwischen dem Nürburgring und Kempenich gelegenen Hohenleimbach im Herzen des Kreises Ahrweiler hat die gemeinnützige Organisation, die sich der Betreuung und Förderung behinderter Menschen verschrieben hat, eine neue Heimstatt erworben. 24 behinderte Bewohner sollen dort ein neues Zuhause finden. Das architektonisch besonders markante Haus diente bislang als privat betriebene Seniorenresidenz.

„Endlich geht es voran“, sagte Ulrich van Bebber, Vorsitzender der Lebenshilfe im Kreis Ahrweiler. Die Erleichterung war van Bebber – ehrenamtlich auch Kreisvorsitzender der FDP, Kreistagsmitglied und Fraktionschef der Liberalen – deutlich anzusehen. Vor wenigen Tagen hatte die Lebenshilfe den notariellen Kaufvertrag zur Übernahme der ehemaligen Seniorenresidenz „Haus Harmonie“ in Hohenleimbach, abgeschlossen. „Ich bin wirklich froh, dass wir jetzt diesen Schritt machen können, um zusätzlichen Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen zu realisieren“, sagte van Bebber.

Allerdings soll das Haus in Hohenleimbach, das zur Verbandsgemeinde Brohltal gehört, kein Ersatz für das überflutete Lebenshilfe-Gebäude an der Pestalozzistraße in Sinzig sein. Wie berichtet, waren dort in der Flutnacht zwölf Menschen ums Leben gekommen. Das Haus will der Verein als Wohnstätte für Behinderte aufgeben und einer anderen Nutzung zuführen. Allerdings will die Lebenshilfe der Stadt Sinzig keineswegs den Rücken kehren. „Wir planen weiterhin einen Neubau in Sinzig“, führte der Vereinsvorsitzende in Gegenwart des Brohltaler Verbandsbürgermeisters Johannes Bell aus. Er hieß die Lebenshilfe in der Verbandsgemeinde willkommen.

Sinzig soll Hauptstandort der Lebenshilfe bleiben

Zur weiteren Zukunft in Sinzig sagte van Bebber, dass der Verein ein Grundstück an der Harbachstraße gefunden habe, wo jedoch nur wenige Wohnplätze realisiert werden könnten. „Wir sind aber bezüglich eines alternativen Standortes in der Kernstadt in intensiven Gesprächen. Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass diese bald erfolgreich abgeschlossen sind. Denn Sinzig ist und bleibt unser Hauptstandort“, bekräftigte der Vorsitzende, der mit Nachdruck unterstrich, dass der Verein weiter expandiere. Weiterhin genutzt werde auch das in Rolandseck an der B9 gelegene frühere Hotel Düsseldorfer Hof. Auch dort sind Wohnungen für behinderte Menschen entstanden (der GA berichtete).

Investieren will man aber jetzt zunächst in Hohenleimbach. „Wir werden das Haus im Laufe der nächsten Monate modernisieren, hierbei insbesondere die Sanitärbereiche erweitern. Die Einrichtung wird sehr großzügig gestaltet und ausgestattet, große Zimmer, alle mit eigenem barrierefreiem Bad. Ziel ist es, in der zweiten Jahreshälfte einzuziehen“, erläutert die Lebenshilfe. Der Kauf und die Sanierung sowie die erforderliche Modernisierung seien hinsichtlich der Finanzierung dank vorhandener Eigenmittel, Spenden, Fördermittel und einer Kreditaufnahme möglich, sagte van Bebber auf GA-Anfrage.

Dankbar sei die Lebenshilfe für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit mit Ortsbürgermeister Thorsten Kabuth und Verbandsbürgermeister Johannes Bell. „Wir haben hier eine vorbehaltlose und sofortige Unterstützung und Hilfestellung bekommen“, lobte van Bebber. „Die Immobilie stand schon in der Vergangenheit, zunächst als Hotel und zuletzt in der Funktion eines Seniorenheimes, für Gastlichkeit und Inklusion in unserer Gemeinde. So wird nun auch dessen neue Nutzung zukünftig einen Beitrag zur Vielfältigkeit des Dorflebens leisten und die Dorfgemeinschaft bereichern“, so Kabuth. Auch Verbandsbürgermeister Bell freute sich über den Zuwachs: „Die ehemalige Senioreneinrichtung wird mit dem Einzug der Lebenshilfe für eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe genutzt und zudem entstehen wohnortnahe Arbeitsplätze.“

Wie Ulrich van Bebber erklärte, gibt es einen wachsenden Bedarf an Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen. „Auch und vor allem für Menschen, die einen intensiveren Betreuungsbedarf haben. Für diese Menschen wollen wir Angebote schaffen“, so der Vereinsvorsitzende.

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