Bonn-Brühler-Straße Noch bis Herbst dauern die Kanalbauarbeiten der Regionalgas
BORNHEIM-MERTEN · Anwohner und Autofahrer sind genervt: Lange Warteschlangen müssen sie derzeit in Kauf nehmen, wenn sie über die Bonn-Brühler-Straße in Merten fahren. Weil dort noch bis November größere Kanalrohre verlegt werden, ist die Fahrspur in Richtung Bornheim blockiert, eine Baustellenampel regelt den Verkehr.
Auf dem Abschnitt von der Lanner- bis zur Brucknerstraße werden nach dem Ausschachten der Baugrube sogenannte "Eyeprofil-Rohre" verlegt. Die Baustelle rückt dabei immer ein Stück weiter die Bonn-Brühler-Straße herunter. "Die Eyeprofil-Rohre haben den Vorteil, dass sie nach unten hin spitz zulaufen und so auch bei geringem Wasserstand einen guten Abfluss garantieren", erläutert Gerd Otto von der Firma Hoch- und Tiefbau Otto. Nach dem Verlegen der Rohrstücke wird die umliegende Grube jeweils zugeschüttet und die Erde mit einem Verdichtungsgerät festgepresst. Das ist laut und sorgt für leichte Erschütterungen.
Anwohner Franz-Josef Klemmer sieht das mit Sorge: Der Architekt hat sein denkmalgeschütztes Jahre altes Haus, vor dem die Baustelle derzeit eingerichtet ist, aufwendig saniert. "Da ist meine Erbschaft reingeflossen." Die Regionalgas Euskirchen, die das Abwassersystem für die Stadt Bornheim betreut, hat ein Gerät aufgestellt, das die Erschütterungen misst und Alarm schlägt, wenn sie zu stark sind. "Neulich hat es hier so gerappelt, dass die gelbe Lampe aufgeleuchtet hat", erzählt Klemmer. Konsequenzen seien ihm nicht bekannt. Allerdings hat die Regionalgas den Zustand seines Hauses vor der Baustelle untersucht, um mögliche Folgeschäden zu entdecken.
Im November sollen die Arbeiten bis zur Brucknerstraße vorgedrungen sein. "Dann werden die Hausanschlüsse auf den neuen Kanal umgeklemmt", erläutert Otto. Danach werde der alte Kanal, der unter dem Gehweg verläuft, außer Betrieb genommen: "Er wird verdämmt, dass heißt wir öffnen ihn an einigen Stellen und lassen Beton reinlaufen."
