Für den Erhalt des Nonnenwerth-Gymnasium Bildungsministerin erhält Petition mit mehr als 18.000 Unterschriften

Mainz/Nonnenwerth · Das Franziskus Gymnasium auf der Rheininsel Nonnenwerth steht vor dem Aus. Schülerinnen und Eltern haben nun eine Petition zum Erhalt an die Bildungsministerin übergeben – mit mehr als 18.000 Unterschriften.

Auf der Suche nach einer Lösung: Nonnenwerth-Unterstützer übergeben eine Petition an Bildungsministerin Stefanie Hubig (2.v.r.).

Foto: privat

Das traditionsreiche Franziskus Gymnasium Nonnenwerth soll zum Schuljahresende schließen. So will es der jetzige Träger. Als Begründung nennt er zu hohe Brandschutzkosten von angeblich zehn Millionen Euro und mehr. Eine Delegation aus Nonnenwerther Schülerinnen und Eltern hat nun Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) eine Petition zur Rettung der Schule übergeben. Das geht aus einer Mitteilung einer Sprecherin der Eltern hervor. Etwa 18.300 Menschen haben die Petition bislang unterzeichnet (Stand Freitag). Zusammen mit den Unterschriften wurden beim Besuch in Mainz laut Mitteilung auch 100 von Nonnenwerthern handgeschriebene Briefe abgegeben, die „Hubig im Handeln bestärken sollen“.

Hubig habe sich für das Engagement bedankt und versichert, dass auch sie Nonnenwerth erhalten wolle. Dafür werde sie noch mal „alle möglichen Optionen prüfen“ und sich mit der Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand, zusammensetzen, um über das Thema Brandschutz und Schulerhaltung Nonnenwerths zu beraten. Sowohl das Land, das bei Schulen nur in Ausnahmefällen als Träger infrage kommt, als auch der Kreis Ahrweiler hatten die Übernahme des Gymnasiums in der Vergangenheit abgelehnt.

Die Petition, so die Mitteilung, zeige nun auch in Zahlen, wie viel Nonnenwerth auch außerhalb der Region bedeute. Während 24 Prozent der Unterschriften aus NRW kämen und 30 Prozent aus Rheinland-Pfalz, kämen 41 Prozent aus weiteren Teilen Deutschlands und sogar fünf Prozent aus dem Ausland, zum Beispiel aus Australien oder den USA.

Teilnehmende der Petition begründeten ihr Engagement mit Aussagen wie „Ich unterschreibe, weil das Gymnasium Nonnenwerth ein wichtiger Beitrag zu einer vielfältigen Bildungslandschaft ist.“ Oder: „Ich unterschreibe, weil die Klassenräume in der Region bereits jetzt schon dicht gefüllt sind und nicht komplett überlaufen sein dürfen. Eine gute Bildung unserer Kinder sollte wohl das Wichtigste neben der eigenen Erziehung sein!“

Ermittlungen gegen Träger: Orden verweist auf eigene Unschuld

Gegen den Schulträger, Peter Soliman, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betrugsverdachts, wie kürzlich bekannt wurde. Er soll seit der Übernahme im Jahr 2020 nie geplant haben, den Schulbetrieb dauerhaft fortzuführen. Der frühere Träger, die Angela von Cordier-Stiftung des Ordens der Franziskanerinnen von Nonnenwerth, sieht sich angesichts von „verschiedenen Rückmeldungen“ zu der Nachricht offenbar dazu genötigt, auf die eigene Unschuld in der Angelegenheit zu verweisen. „Weder die Ordensschwestern der Franziskanerinnen von Nonnenwerth noch Angestellte und Vertreter des Franziskanerinnen von Nonnenwerth e.V. oder der Angela von Cordier-Stiftung sind Beschuldigte des laufenden Ermittlungsverfahrens. Wie uns die Staatsanwaltschaft bestätigte, werden sie allenfalls als mögliche Geschädigte angesehen.“

Infolge der bei den Franziskanerinnen durchgeführten Durchsuchungen sei nichts beschlagnahmt worden. „Im Gegenteil haben wir Hinweise, dass in der Strafanzeige möglicherweise Falschbehauptungen enthalten sind, die überhaupt erst dazu geführt haben, dass der Sache von offizieller Seite eine solche Bedeutung beigemessen worden ist. Wir werden dem nachgehen,“ heißt es.