Nürburgring schließt Freizeitpark im Winter

Wer im Winter den Freizeitpark am Nürburgring besuchen will, der wird wohl vor verschlossenen Türen stehen. Die Geschäftsführer der Nürburgring Automotive GmbH teilten der Belegschaft am Mittwoch mit, dass sie den Freizeitpark "in den Wintermonaten" schließen wollen.

Bonn. Wer im Winter den Freizeitpark am Nürburgring besuchen will, der wird wohl vor verschlossenen Türen stehen. Die Geschäftsführer der Nürburgring Automotive GmbH teilten der Belegschaft am Mittwoch mit, dass sie den Freizeitpark "in den Wintermonaten" schließen wollen.

"In Zukunft sollen das Erlebnis Auto und der Rennsport an der traditionsreichsten Rennstrecke der Welt noch stärker im Mittelpunkt stehen", schreiben Kai Richter und Jörg Lindner in dem Papier, "deshalb passt die Betreibergesellschaft in den Wintermonaten das bisherige Konzept der Nachfrage und den Kundenwünschen an."

Wie lange Ringwerk, Kart-Bahn und Ring-Boulevard geschlossen bleiben, dazu äußerten sich Richter und Lindner in dem Papier nicht. Die Zukunft des Rings sei aber gesichert, erklärten die Manager den Mitarbeitern. Richter und Lindner schlagen somit einen neuen Kurs ein, mit dem sie glauben, kurzfristig Geld zu sparen.

Mittel- und langfristig soll das über eine Änderung der Pachtverträge mit dem Land Rheinland-Pfalz ermöglicht werden. Für dieses Jahr war vereinbart worden, dass die Betreiber fünf Millionen Euro an das Land, den Besitzer des Rings, zahlen. Diese Pacht soll laut Vertrag 2012 zehn Millionen und 2013 insgesamt 15 Millionen betragen.

In einem Zeitungsinterview hatte Richter in der vorigen Woche erklärt, er hoffe, "dass wir uns zusammen mit der Regierung hinsetzen und den Vertrag ändern können". Das aber lehnt die rot-grüne Landesregierung ab.

Zuversichtlich zeigten sich Richter und Lindner am Mittwoch, dass die Formel 1 weiter in der Eifel gastieren wird. Zudem hoben sie hervor, dass die DTM auch in den nächsten Jahren dort Rennen veranstalten werde. "Und den neuen Antriebsarten wie Elektro-, Gas- und Hybridmotoren wollen wir eigene Rennen oder Renntage widmen", fügten sie hinzu.

Die damals noch allein von der SPD geführte Mainzer Landesregierung hatte den Freizeitpark, der den Titel "Nürburgring 2009" trug, für mindestens 330 Millionen Euro bauen lassen, um Verluste der Formel 1 auszugleichen. Das aber gelang nicht.

So erklärte Betreiber Lindner jüngst, die Planzahlen hätten bei vier Millionen Besuchern pro Jahr gelegen. Die Realität sei aber, dass weniger als eine Million Menschen gezählt worden seien.

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