Hauptschule in Oedekoven Nur sechs Anmeldungen - Auf Anordnung der Bezirksregierung aufgelöst

ALFTER · Die Gemeinschaftshauptschule in Alfter-Oedekoven läuft aus: Für das Schuljahr 2012/13 wurden lediglich sechs Kinder angemeldet. Die Mindeststärke für eine neue Eingangsklasse liegt jedoch bei 18 Schülern. "Die Bildung einer Eingangsklasse ist daher nicht möglich", teilte die Bezirksregierung Köln auf Anfrage des General-Anzeigers mit.

"Da auch künftig keine ausreichenden Schülerzahlen mehr zu erwarten sind, haben wir dem bestehenden Ratsbeschluss nunmehr entsprochen und die auslaufende Auflösung der Gemeinschaftshauptschule Alfter genehmigt", sagte Pressesprecher Oliver Moritz. "Die Schule nimmt somit keine Kinder mehr auf." Mit dieser Entscheidung hatte Bürgermeister Rolf Schumacher bereits gerechnet. Schon im vorigen Jahr reichte die Mindeststärke für eine fünfte Klasse nicht. Sie konnte nur aufgrund einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung mit lediglich 13 Schülern zum Schuljahr 2011/12 an den Start gehen.

Bereits damals stellte die Behörde bei der Gemeinde Alfter als Schulträger klar: "Wenn 2012/13 mit 18 Schülern die erforderliche Mindestzahl erneut nicht erreicht wird, ist 2011/12 letztmalig eine neue Eingangsklasse eingerichtet worden." Mit der Entscheidung der Bezirksregierung kommt nun der am 19. Juli 2011 gefasste Ratsbeschluss zum Tragen. An diesem Tag hatten die Alfterer Kommunalpolitiker nicht nur für die Errichtung einer Gesamtschule votiert, sondern auch beschlossen, ab dem Schuljahr 2012/13 die Gemeinschaftshauptschule, beginnend mit der Jahrgangsstufe 5, jahrgangsweise aufzulösen. Dies wurde von der Bezirksregierung allerdings nur unter dem Vorbehalt genehmigt, dass die Gesamtschule kommt.

Da ihre Errichtung im Februar scheiterte, war erneut ein Anmeldeverfahren für die Hauptschule durchzuführen. Es lief bis zum Ende der Osterferien. "Der Elternwille entscheidet", fasste Bürgermeister Schumacher seine Reaktion auf die geringe Zahl der Anmeldungen zusammen. Die jetzigen Schüler können nach Angaben der Bezirksregierung ihre Schullaufbahn dort beenden.

Das wünscht sich auch Ulrich Böhmer, der die Hauptschule seit dem Fortgang von Schulleiterin Doris Wirth im Jahr 2009 als Konrektor leitet. Doch ob der Schulbetrieb so lange weitergehe, wisse niemand. Bereits zur Sondersitzung des Schulausschusses am 29. März hatte Böhmer geäußert: "Prozesse einer sich auflösenden Schule sind nicht steuerbar und vorhersehbar." Es liege auch an der Entscheidung der Eltern, ob und wie lange sie ihre Kinder in der auslaufenden Schule lassen. Zurzeit hat die Hauptschule, die 1981 gegründet wurde, noch 167 Schüler, die von 13 Lehrkräften unterrichtet werden.

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