Odendorfer Geschäftsleute fürchten Umsatz-Minus

Die Odendorfer Geschäftsleute schlagen Alarm. Wie lange reichen ihre Rücklagen noch aus, um die Umsatzeinbußen während der Bauzeit im Ortskern auszugleichen? Für viele hängt die Existenz daran.

 austellenbeschilderung Odendorf: Dietlinde wagner findet die Beschilderung irreführund und geschäftsschädigend.

austellenbeschilderung Odendorf: Dietlinde wagner findet die Beschilderung irreführund und geschäftsschädigend.

Foto: Roland Kohls

Swisttal-Odendorf. Die Odendorfer Geschäftsleute schlagen Alarm. Wie lange reichen ihre Rücklagen noch aus, um die Umsatzeinbußen während der Bauzeit im Ortskern auszugleichen? Für viele hängt die Existenz daran.

Denn die Geschäftswelt lebt auch von der Laufkundschaft. Etwa die Hälfte der Kunden kommt aus den umliegenden Ortschaften. Doch seit Beginn der Bauarbeiten auf der Flamersheimer Straße sind die Einnahmen nach Angaben der Geschäftsleute rückläufig.

Und das wird auch so weitergehen, denn für die Bauarbeiten sind 18 Monate veranschlagt. Besonders die Inhaber kleinerer Geschäfte fürchten daher um ihre Existenz. Der erste Bauabschnitt begann am 26. Juli.

Bereits im Vorfeld gab es Treffen mit Bürgermeister Eckhard Maack, Fachbereichsleiter Hans Thelen, dem Architekten Lothar Kirschbauer und einigen Kommunalpolitikern. Bereits damals machten die Odendorfer Gewerbetreibenden ihre Sorgen deutlich.

Nach sechs Wochen stellen viele Geschäftsleute fest, dass ihre Befürchtungen eingetroffen sind. Dietlinde Wagner, die für viele Geschäftsleute spricht, führt die Einbußen unter anderem auf die ihrer Ansicht nach "schlechte und verwirrende Beschilderung im Umkreis von Odendorf" zurück.

Bereits auf der Umgehungsstraße um Rheinbach, der B 266, zeigten Schilder an, dass die Ortsdurchfahrt Odendorf gesperrt sei. Gleichzeitig werde eine Umleitung über die K 51 in Richtung Palmersheim empfohlen.

Dietlinde Wagner sagt aber, die Odendorfer Ortsdurchfahrt sei nicht komplett gesperrt, sondern nur ein Teil davon. Lediglich die Flamersheimer Straße Richtung Palmersheim sei gesperrt. Über eine Umleitung innerhalb des Ortes bestehe aber weiterhin die Möglichkeit, in die Nachbardörfer zu gelangen.

Allerdings befinde sich im Ort selber kein einziges Umleitungsschild. Alle Geschäfte vor der Baustelle und dahinter seien problemlos zu erreichen. Aufgrund der Beschilderung, dass die Ortsdurchfahrt gesperrt sei, folgten nun viele Autofahrer den Umleitungsschildern.

Was letztendlich dazu führe, so Wagner, dass potenzielle Käufer ihre Einkäufe nun in Euskirchen oder Rheinbach erledigten. Dazu sagt Marianne Wittek von der Kreisverwaltung in Siegburg, bei der Flamersheimer Straße handele es sich um eine "klassifizierte" Landesstraße.

Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens müsse der Rhein-Sieg-Kreis während der Kanalbauarbeiten einen reibungslosen Verkehr sicherstellen. Das sei jedoch nur möglich, wenn der Verkehr über eine gleichwertige "klassifizierte" Straße umgeleitet werde. Aus Sicherheitsgründen könnten weder innerhalb der Ortschaft noch anderswo weitere Umleitungsstrecken angeboten werden.

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