Oldtimer-Freunde treffen sich in Wormersdorf

Ein Schmuckstück ist der rote MG-TD, Baujahr 1949, mit 56,4 PS. "Auf das Komma lege ich sehr viel Wert", weist sein Besitzer Ingo Knipschild auf das Detail hin.

Eine Leidenschaft, viele Facetten: Vom MG ...

Eine Leidenschaft, viele Facetten: Vom MG ...

Foto: Wolfgang Henry

Rheinbach-Wormersdorf. Ein Schmuckstück ist der rote MG-TD, Baujahr 1949, mit 56,4 PS. "Auf das Komma lege ich sehr viel Wert", weist sein Besitzer Ingo Knipschild auf das Detail hin. Vor 14 Jahren hat er den Linkslenker aus Texas geholt, erzählt der Meckenheimer.

"Weil sie in Texas rostfrei sind, durch die Trockenheit. Aber dann habe ich festgestellt, dass der gar keinen Metallboden hat, sondern einen Holzboden", berichtet Knipschild. Und erklärt, warum er Fahrzeuge dieser Marke sammelt: "Das ist wie eine Kapitalanlage. Man muss nur ein bisschen was dran tun." Auch Classic-Car-Rennen auf dem Nürburgring fährt Knipschild mit seinem MG-TD. "Der macht auf der Geraden 136 Stundenkilometer, unter Lebensgefahr."

Info Mehr Informationen unter www.ovfw.deAm vergangenen Wochenende gehörte sein MG zu den auf Hochglanz polierten Fahrzeugen, die beim Treffen der Oldtimer- und Veteranenfreunde Wormersdorf für glänzende Augen sorgten. VW Käfer und Fiat 500, ein Triumph Spitfire Mark III Baujahr 1964, ein Alfa Romeo Veloce Spider Baujahr 1977, eine DKW SB 200 und ein Hanomag R12 von 1956 waren dabei, um nur einige zu nennen. Ob Auto, Traktor oder historisches Motorrad - Schönheiten mit individuellem Charakter waren sie allesamt.

Zum 15. Mal in Folge nutzten Besitzer und Besucher das Treffen auf dem Grillplatz im Feld zwischen Rheinbach und Wormersdorf ausgiebig zum Fachsimpeln. "Es gibt bei uns keine Altersbeschränkung und keine strengen Regularien, es soll einfach Spaß machen", sagte Club-Sprecher Claus Esser. "Es ist eine Art Familientreffen. Viele Leute sind seit 15 Jahren dabei, und viele übernachten hier."

Den eigenen Wohnwagen hatte Sven Schneider von den Oldtimer-Freunden Odendorf dabei, der mit Ehefrau Sandra, dem dreijährigen Sohn Tim und der einjährigen Tochter Lisa zwei Tage unter Gleichgesinnten verbrachte. Schneider ist stolzer Besitzer eines Traktors Hanomag 324 S, Baujahr 1961, mit 13 Zylindern und 27 PS. "Wieso ist der rot und nicht blau wie all die anderen?", fragt er die Umstehenden, denen der Farbunterschied gar nicht so aufgefallen ist.

Und gibt selbst die Antwort: "Weil er fürs Ausland produziert wurde. Wenn diese Traktoren nach Belgien, Holland oder Frankreich exportiert wurden, waren sie rot." Aufgewachsen auf einem Bauernhof, sei ihm die Liebe zu Traktoren quasi in die Wiege gelegt worden, sagt Esser. Sohn Tim ist schon "infiziert". Er fährt nicht nur gerne auf dem Beifahrersitz von Papas Hanomag mit, sondern spielt auch gerne mit Miniatur-Traktoren.

Aus Vogelsang nach Wormersdorf gekommen ist Alois Esch mit seinen Kollegen vom Club "Alter Schlepper Herhahn-Morsbach". Zweieinhalb Stunden hat er für die 55 Kilometer gebraucht. "Das war schnell erledigt", findet er. Denn sein Traktor der Schweizer Marke Bührer bringt es auf 30 Stundenkilometer. Regelmäßig fahre er an den Wochenende zu Traktoren- und Oldtimer-Treffen. "Wir haben unser Hotel immer dabei", sagt Esch mit Blick auf den Caravan.

Am Sonntag präsentierten die stolzen Besitzer ihre fahrbaren Schätze beim Corso durch Wormersdorf. Und anschließend wurden die schönsten prämiert. Von einer durchaus "subjektiven Jury, einfach aus dem Bauch raus", so Claus Esser. "Es soll eben Spaß machen, dafür machen wir das alles ja."

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