Optimismus nicht nur zwischen den Zeilen

Gedanken zur Einheit von Helmut Herles im Bonner Haus der Geschichte

Bonn. Dem Titel des Buches - frei nach Goethe - "Mit ist nicht bang um Deutschlands Einheit" konnte sich der Direktor des Hauses der Geschichte, Hermann Schäfer, schnell anschließen. Er gratulierte am Donnerstag Autor Helmut Herles, lange Chefredakteur und heute Chefkorrespondent des General-Anzeigers, zu seinem Werk, das die gelungenen Aspekte der Wiedervereinigung beleuchtet. Schäfer selbst las begeistert, von Klappentext bis Schlusskapitel und auch zwischen den Zeilen.

"Ich teile die optimistische Grundeinstellung", so Schäfer bei der Buchvorstellung. Besonders hätten ihn die biografisch geprägten Passagen beeindruckt. Herles, in Böhmen geboren und nach Thüringen vertrieben, zeige anhand der Deutschen Einheit interessante Spannungsverhältnisse auf. Bei seiner Betrachtung der Wende berücksichtige er nicht nur die Rolle der Bürgerrechtler, sondern auch den vernachlässigten Strom der Flüchtlinge. "Der Sieg der einen wäre ohne die Flucht der anderen nicht möglich gewesen", zitierte Schäfer. Trotz aller Widersprüche und Probleme des Zusammenwachsens habe sich Herles der guten Nachricht angenommen. "Es ist ein realistisches Buch, das beide Seiten in den Blick nehmen will", erklärte Herles. Er dankte Familie, Kollegen und allen Weggefährten, die die Entstehung des "Bonn-Berlin-Buches" begleitet haben.

Helmut Herles: Mir ist nicht bang um Deutschlands Einheit - Gespräche und Betrachtungen im Landesinnern, Quintessenz-Verlag, 296 Seiten, 38 Mark.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Zieht Bismarck nach Bonn?
Bismarck-Porträt nicht mehr in Berlin erwünscht Zieht Bismarck nach Bonn?
Aus dem Ressort