Parkchaos und Bleifüße gefährden die Kinder

Eltern parken widerrechtlich auf den Bürgersteigen vor der Unkeler Grundschule

  Die Situation  an der Schulstraße soll geändert werden. Drei Modelle liegen jetzt auf dem Tisch, darunter eine Einbahnstraßenregelung.

Die Situation an der Schulstraße soll geändert werden. Drei Modelle liegen jetzt auf dem Tisch, darunter eine Einbahnstraßenregelung.

Foto: Homann

Unkel. (khd) In unmittelbare Nachbarschaft des strittigen Ortes, in den integrativen Kindergarten von Unkel, hatte Bürgermeister Gerhard Hausen zur Einwohnerversammlung eingeladen.

"Wir wollen uns heute mit der Verkehrssituation an der Schulstraße beschäftigen, die seit Jahren in den Morgenstunden und mittags ein großes Problem darstellt", begrüßte er die anwesenden Unkeler. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Grundschule bringen und wieder abholen, parken statt auf dem großen Parkplatz widerrechtlich auf den Bürgersteigen vor der Schule und sorgen so für die Schul- und Kindergartenkinder für eine äußerst gefährliche Situation.

"Dieses Problem besteht in der verkehrsberuhigten Zone zwischen der Kamener und der Linzer Straße, in der Parken nur in den ausgezeichneten Flächen erlaubt ist, ja schon seit einigen Jahren", betonte der Beigeordnete Thomas Ottersbach. Drei Varianten seien ausgearbeitet worden, um die Situation zu entschärfen. "Nach einem Ortstermin hat die Polizei den Vorschlag gemacht, die Schulstraße zur Einbahnstraße in Fahrtrichtung Linzer Straße zu machen", berichtete Ottersbach.

Diese Variante habe die SPD-Fraktion jedoch nicht überzeugt, da durch sie ein widerrechtliches Parken auf den Bürgersteigen vor der Schule nicht verhindert werden könne. Stattdessen schwebt den Sozialdemokraten eine Sperrung der Straße sowohl hinter der Parkplatzauffahrt, als auch hinter dem Kindergarten vor.

Dieser Vorschlag der kompletten Sperrung geht einigen Eltern zu weit. "Sie schlagen statt dessen die Errichtung einer Schranke an der Parkplatz-Einfahrt vor, während an der Linzer Straße ein Verkehrsschild aufgestellt werden soll, das ein Befahren der Schulstraße von 7 bis 17 Uhr untersagt", erklärte Ottersbach die dritte Variante.

"Wenn ich mir die Beteiligung der Eltern heute abend ansehen, erscheint es fraglich, ob die in der Verkehrssituation überhaupt ein Problem sehen", monierte der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands, Alfons Mußhoff. Tatsächlich stellten Kommunalpolitiker und Ratsmitglieder bei der Bürgerversammlung eindeutig die Mehrheit.

"Auch wenn nur eine Handvoll Eltern Interesse bekundet - wir sind an einer Lösung des Problem extrem interessiert", betonte hingegen die Rektorin der Grundschule, Regina Winter, bei der Versammlung. Autofahrer würden die Kinder nicht nur bei Schulbeginn und -ende gefährden, sagte sie.

"Da sich niemand an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit in der verkehrsberuhigten Zone hält, stellt die Straße auch während der Pausen einen Gefahrenbereich dar", hob sie hervor. Die Einbahnstraßenregelung wertete sie als Schritt, das Risiko zumindest zu minimieren. Allerdings stieß diese Variante auf wenig Gegenliebe bei Eltern wie Sozialdemokraten. Eindeutig bevorzugt wurde die zeitweise Sperrung der Schulstraße durch eine Schranke.

"Ich werden ihre Argumente dem Stadtrat vortragen, damit wir entscheiden können, wie wir Herr über diese gefährlich Verkehrssituation werden", erklärte Hausen. Ihm und der SPD-Fraktion schwebe vor, nach den Sommerferien die Testphase der Schranken-Variante einzuleiten, um nach Auswertung der entsprechenden Beobachtungen dann endgültig entscheiden zu können.

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