Porträt Paul Dickopf: Der CIA-Spion

Paul Dickopf wurde als Sohn eines Volksschullehrers 1910 im Westerwald geboren. 1933 trat er dem NS-Studentenbund bei, brach aber das Jura-Studium wieder ab.

 Paul Dickopf in Wehrmachtsuniform.

Paul Dickopf in Wehrmachtsuniform.

Foto: Bundesarchiv

Nach einem kurzen Intermezzo als Freiwilliger bei der Wehrmacht und bei der Polizei wurde Dickopf 1939 SS-Untersturmführer beim Sicherheitsdienst (SD), dem Geheimdienst der SS.

Wie so viele ehemalige SS-Offiziere und SD-Führer machte Dickopf nach Kriegsende rasch Karriere beim 1951 gegründeten Bundeskriminalamt, wurde schon im November 1952 ständiger Vertreter des BKA-Präsidenten und 1965 selbst Präsident. Dickopf kümmerte sich seit der Gründung des BKA aktiv und im großen Stil darum, dass alte SS-Kameraden in der neuen Behörde Unterschlupf fanden.

1971 wurde Dickopf in den Ruhestand versetzt, nachdem ihm zunehmend handwerkliche Inkompetenz auf allen kriminalistischen und organisatorischen Feldern vorgeworfen wurde. Dennoch nannte ihn der damalige Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher in seiner Abschiedsrede "ein Vorbild für die gesamte deutsche Polizei".

Unterlagen des Washingtoner Nationalarchivs, die 2007 freigegeben wurden, belegen, dass Paul Dickopf während seiner Präsidentschaft von 1965 bis 1971 auf der Gehaltsliste der CIA stand und den US-Geheimdienst als Spion mit geheimen Interna aus dem BKA versorgte. 1973 starb Paul Dickopf in Bonn.

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