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Zum Jahresende ist der Auftritt der Bonner Polizei im weltweiten Netz fertiggestellt - 187 Informationsseiten und lückenloses Archiv

  Im weltweiten Netz  daheim: Webmaster Andreas Sommer. Pressesprecher Markus Tölle schaut ihm über die Schulter.

Im weltweiten Netz daheim: Webmaster Andreas Sommer. Pressesprecher Markus Tölle schaut ihm über die Schulter.

Foto: Pätow

Bonn. Polizeipräsident Dierk Henning Schnitzler sagt man eine ausgesprochene Affinität zu den elektronischen Medien nach. "Das hat uns damals ganz schön angeschoben", erinnert sich Pressesprecher Markus Tölle an den Sommer ''''99, als im Präsidium erstmals konkret über einen Internet-Auftritt der Bonner Polizei nachgedacht wurde. Langwierig gestaltete sich die Suche nach einem kompetenten technischen Kopf. Bis zu dem Tag, als Tölle auf dem Weg zur Kantine ein Plakat des Polizei Computer Clubs Bonn ins Auge fiel. Wenige Minuten später telefonierte er mit Andreas Sommer, und einige Tage später war der Kommissar des Einsatztrupps der Polizeiinspektion West ans Präsidium an der Friedrich-Ebert-Allee ausgeliehen - für den Sondereinsatz Internet. Als so genannter Webmaster betreut Sommer, der sich bestens auskennt und ein regelrechter "Freak" ist, die Internetseiten.

Ab dem 1. Juni zimmerten Tölle und Sommer federführend den Rohbau einer Homepage, wobei sie "immer wieder Gewinn aus unterschiedlichen Meinungen ziehen konnten", wie beide schmunzelnd berichten. Bevor Sommer nach dem 31. Dezember zu seiner Stamm-Dienststelle zurückkehrt, sollen die letzten Feinarbeiten erledigt sein, so dass Tölle und sein Kollege Frank Piontek das Projekt eigenständig aktualisieren und erweitern können. Nur bei gravierenden technischen Problemen wird Sommer dann noch auf dem kleinen Dienstweg helfen müssen.

Was das Betrachtungsprogramm (Browser) unter der Internet-Adresse www.polizei-bonn.de recht zügig entfaltet, kann sich sehen lassen: ein gelungener Spagat zwischen ansprechendem, flotten Design und der behördentypischen Nüchternheit. Gestalterische Spielereien erschöpfen sich in einer Laufschrift und ein paar unaufdringlichen Kleinigkeiten, was den Ladezeiten sehr zu Gute kommt. Grafiken hat Sommer sparsam eingesetzt und platziert. Die Seiten sind durchschnittlich innerhalb von fünf Sekunden über eine 56-Kilobyte-Modemleitung geladen. Stehen die Bilder erst einmal im Browser-Speicher zur Verfügung, ist die Navigation auf den Seiten angenehm schnell. Eine klare Struktur und ein effektives Suchformular sorgen für den nötigen Durchblick.

Auch inhaltlich überzeugte die Homepage bisher viele ihrer Nutzer. Vor allem durch die Bürgernähe. Im ein- oder zweiwöchigen Turnus wird ein Top-Thema aufbereitet, das gleichzeitig in Pressekonferenzen, auf Flugblättern oder bei Bürger-Sicherheitsgesprächen publik gemacht wird. Top-Themen waren etwa die Mobile Wache am Weihnachtsmarkt oder der Grüne Pfeil an Bonner Kreuzungen, gegenwärtig sind die groß angelegten Alkoholkontrollen in der Silvesternacht und am Neujahrstag aktuell. Vorteil des Internets: Dort können enorme Datenmengen wie Kriminalstatistiken angeboten werden.

Sämtliche Presseberichte seit dem 1. Januar 1997 stehen lückenlos in einem Archiv zur Verfügung, das sich nach Stichworten durchsuchen lässt. Bei der Aufbereitung genereller Themen nutzte Tölle die spezielle Sachkenntnis einzelner Kollegen. Joachim Wüsten etwa ist Beamter der Polizeiinspektion Mitte und ein anerkannter Fachmann auf dem Gebiet American Graffiti. Seine Abhandlung beschäftigt sich mit Entstehung, Ursache und Hintergründen, den Formen des Malens über Jugendstrafverfahren bis zur Vermittlung zwischen Tätern und Opfern. Vorgestellt werden neben einzelnen Dienststellen auch die 62 Bezirksdienstbeamten des Präsidiums.

Etwa die Hälfte der rund 50 nordrhein-westfälischen Präsidien präsentiert sich bereits im weltweiten Datennetz, und der Auftritt der Bonner braucht den Vergleich mit deutlich größeren Behörden nicht zu scheuen, was übrigens auch Tenor der Gästebucheinträge ist. 187 Informations- und 1 200 Archivseiten bietet die Polizei dem Surfer. Nach der Novemberstatistik haben durchschnittlich 54,4 Besucher pro Tag das Angebot genutzt. Eine ganze Menge für eine quasi nicht publik gemachte Adresse.

Die Homepage der Polizei erreichen Sie unter der Internet-Adresse www.polizei-bonn.de.

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