Stadtdechant von Siegburg Pfarrer Weiffen muss weichen

Siegburg · Gespannt warten die Katholiken in der Kreisstadt auf das Palmwochenende. Dann sollen sie aus erster Hand mehr über die Zukunft ihres Dechanten Peter Weiffen erfahren. Pfarrer Weiffen hat angekündigt, dass er seine Siegburger Pfarrgemeinde am Wochenende selbst über seine Zukunft unterrichten will.

Wie berichtet, sorgt seit einigen Wochen die völlig überraschende Ankündigung des Erzbistums, Weiffen in Siegburg ablösen und in eine andere Pfarrei versetzen zu wollen, für große Aufregung. Weiffen ist nicht nur Pastor an St. Servatius, sondern auch Leitender Pfarrer der Siegburger Großgemeinde mit 17.000 Katholiken und Dechant des Dekanates Siegburg/Sankt Augustin.

Weiffen ist in Siegburg sehr beliebt, gilt als loyaler Kirchenmann. Dem Vernehmen nach soll Weiffen weichen, um Platz zu machen, für einen Kirchenmann, dem Joachim Kardinal Meisner eine verantwortungsvolle Aufgabe geben möchte.

An Weiffens unfreiwilliger Versetzung indes dürfte kaum noch zu rütteln sein. So lässt sich das Ergebnis deuten, das jetzt eine Siegburger Pfarr-Delegation von Gesprächen beim Erzbistum mitgebracht hat. Während man sich in Siegburg bedeckt hält und von einem "Gespräch in sehr offener und guter Atmosphäre spricht, war aus Köln zu erfahren, dass Joachim Kardinal Meisner Weiffen persönlich "gebeten" habe, eine neue Pfarrei zu übernehmen, in der er dringend gebraucht werde.

Wann und wohin der Siegburger Dechant versetzt wird, sei noch nicht entschieden, so ein Bistumssprecher. Unterdessen mehren sich die Gerüchte, dass die Nachfolge Weiffens längst geregelt sei. Was auf den Unmut Siegburger Kirchenkreise stößt. Nachfolgen soll nach Informationen des General-Anzeigers Monsignore Axel Werner, Pfarrverweser in Kaarst bei Neuss. Werner war bis Februar 2011 Generalpräses des internationalen Kolpingwerkes und war nach neun Jahren im Amt zurückgetreten.

Sein Ausscheiden aus der Spitze des Kolpingwerkes mit seinen rund 450.000 Mitgliedern in 61 Ländern hatte Werner unter anderem damit begründet, dass es entsprechende "pastorale Notwendigkeiten" in seinem Heimatbistum Köln gebe, wie das Kolpingwerk meldete. Werner, der 1964 in Bonn geboren wurde, in Dollendorf aufwuchs und am Ernst-Kalkuhl-Gymnaium in Oberkassel sein Abitur ablegte, war übrigens in den 90er Jahren bereits für kurze Zeit Kaplan in Sankt Augustin und Hangelar.

Als Werner als Generalpräses des Kolpingwerkes zurücktrat, meldete das Kölner Domradio, er werde im Einvernehmen mit Kardinal Meisner "als Priester im Erzbistum Köln eine andere verantwortungsvolle Aufgabe" übernehmen.

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