Erhalt von Streuobstwiesen Platz für 5000 heimische Tierarten

ASBACH · Bereits seit mehr als 20 Jahren setzen sich die Mitglieder des Vereins Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL) neben anderen Projekten auch für den Erhalt von Streuobstwiesen ein.

 Die Arbeitsgruppe "Streuobst" auf einer der Wiesen. Repro: GA

Die Arbeitsgruppe "Streuobst" auf einer der Wiesen. Repro: GA

Drei Hochstamm-Streuobstwiesen hat der Verein in den vergangenen Jahren schon gekauft und zum Teil mit alten Obstsorten neu bepflanzt.

Nun wurden mit Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, die sich aus Mitteln der Glückspirale finanziert, zwei weitere Flächen erworben. Um die Streuobstwiesen in der Region noch effektiver erhalten und nachhaltig weiterentwickeln zu können, hat sich darüber hinaus Anfang dieses Jahres eine Arbeitsgruppe "Streuobst" gegründet, die aus einer Kerngruppe von 20 Personen und 50 weiteren Helfern besteht.

"Die Streuobstwiesen bieten Lebensraum für bis zu 5000 in Mitteleuropa heimische Tierarten, sei es die Wildbiene, Schmetterlinge oder auch die Vogelwelt", sagt Robert Klein, Vorstandsvorsitzender des Vereins. "In Obstplantagen, also Monokulturen, die außerdem noch gespritzt werden, habe die meisten von ihnen kaum Überlebenschancen."

Neben der Artenvielfalt an Tieren, die Streuobstwiesen bieten, geht es dem Verein aber auch um den Erhalt unterschiedlicher Obstsorten. "Bevor in den 1960er Jahren die meisten Streuobstwiesen verschwunden sind, haben die Menschen im Asbacher Land ganz unterschiedliche Sorten gezüchtet", sagt Klein.

Viele davon seien bereits wieder vollständig verloren gegangen. "Noch bestehende Wiesen beherbergen aber zum Teil Sorten, die kaum bekannt oder sogar noch nicht beschrieben sind." Sollten diese Sorten verloren gehen, wäre das auch ein kulinarischer Verlust, findet Klein. "Die unterschiedlichen alten Obstsorten schmecken ganz vielfältig und sind auch viel gesünder, als die paar hochgezüchtet und mit Pestiziden belastet Sorten, die man im Supermarkt kaufen kann", sagt Klein.

Um die benötigten Arbeitsmittel und Pflanzgut kaufen zu können, bittet ANUAL um Spenden. Weitere Informationen unter www.anual-ev.de.

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