Polizeistatistik: Zahl der schweren Delikte steigt

Insgesamt wurden weniger Straftaten im Kreis Ahrweiler angezeigt

Kreisstadt. (ne) Mit 2 167 Straftaten ist die Zahl der Delikte im Bereich der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler (Kreisstadt und Gemeinde Grafschaft) im vergangenen Jahr um fast sechs Prozent gesunken.

Die Zahlen nannten Kriminalhauptkommissar Wilfried Manheller von der Polizeiinspektion in der Kreisstadt und Erich Pung, Erster Kriminalhauptkommissar von der Kriminalinspektion Mayen, am Donnerstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler. 368 Fälle wurden von Mayen aus bearbeitet.

Die Aufklärungsquote lag in Bad Neuenahr-Ahrweiler bei mehr als 50 Prozent, aber sechs Prozent unter der von 2006. Den Rückgang der Straftaten führen die Polizeibeamten darauf zurück, dass weniger Fälle von einfacher Körperverletzung, weniger Delikte mit Betäubungsmitteln und eine geringere Zahl von Sachbeschädigungen angezeigt wurden.

Mit 976 Fällen blieb die Zahl der Diebstähle weitgehend konstant. Allerdings war der Anteil der einfachen Diebstähle (meist Ladendiebstahl) um 18 Prozent geringer. Als Ursache wird vermutet, dass weniger Ladendetektive eingesetzt werden. Dagegen ist die Zahl der Einbrüche um 25 Prozent (123 Fälle) auf 486 gestiegen.

Wie Manheller ausführte, wurden vermehrt Pkws aufgebrochen und in Firmen und Geschäfte eingebrochen. Zwei Serien von Geschäftseinbrüchen klärte die Polizei auf. Was die Pkws betrifft, vermuten die Beamten, dass Täter von der Rheinschiene ins Ahrtal abgedrängt worden sind.

Die ermittelten Täter kamen oft aus Bad Breisig oder Sinzig. Erfreulicherweise konnte die Serie von Handtaschenraub aufgeklärt werden, dem vor allem ältere Frauen zum Opfer gefallen sind: Die Polizei machte zwei Zocker dingfest.

Aufgeklärt wurden 20 Prozent mehr Fahrraddiebstähle. Zur Verwunderung der Beamten wurden fast genau so viele Fahrräder gefunden wie als gestohlen gemeldet wurden. Allerdings gehörten die gefundenen Räder nicht den Bestohlenen.

Bei den Körperverletzungen sank die Zahl der einfachen Delikte, die der schweren Fälle stieg deutlich. Ursache sehen die Beamten einerseits in gesunkenem Interesse an einer Anzeige bei leichten Verletzungen, andererseits in der konsequenten Verfolgung gefährlicher Körperverletzung.

Hier stieg die Aufklärungsquote von 20 auf 85 Prozent. In der Regel waren es ortsansässige Täter, die ermittelt wurden. Den Rückgang bei Delikten an Schulen und der Jugendkriminalität sieht Manheller einerseits als Ergebnis der guten Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen.

Andererseits führt er an, dass etwa Jugendliche, die unter Alkohol- und Drogeneinfluss am Steuer erwischt werden, ihren Führerschein los sind, was schmerzhaft und teuer ist. "Wir sehen, dass unsere konsequente und nachhaltige Arbeit an den Schulen die Früchte trägt, die sie verdient", sagte Manheller.

Dagegen ist der Anteil der von Ausländern begangenen Straftaten nach wie vor mehr als doppelt so hoch wie der der Deutschen. Einen Grund dafür sehen die Beamten in der Perspektivlosigkeit vieler junger Migranten mit mangelnder Schulbildung und schlechten Berufsaussichten.

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