Edle Tropfen probiert Präsentation der Steillagen in Mayschoss

MAYSCHOSS · Gute Weine, sommerliches Wetter und ganz viel zum probieren. Bei der Präsentation der Steillagen in Mayschoss, kamen die Besucher voll auf ihre Kosten und erhielten noch wichtige Tipps rund um das Thema Wein.

 Edle Tropfen aus den Steillagen der Ahr finden ein interessiertes Publikum.

Edle Tropfen aus den Steillagen der Ahr finden ein interessiertes Publikum.

Foto: Martin Gausmann

Weinfreunde stellten sich an dem heißen Nachmittag zunächst nur tröpfchenweise zur Verkostung von Produkten aus Terrassensteillagen auf der Terrasse des Mayschosser Michaelishofs ein. Diese Tatsache hatte aber für Anbieter und Interessenten den Vorteil, dass sie ungestört miteinander reden konnten.

Die Winzer informierten ausgiebig über die Pflege der Rebstöcke – viele von pilzresistenten Sorten – auf dem besonders steinigen Boden sowie über den Ausbau im Keller. Die Gäste hatten Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und ausgiebig zu probieren, wenn es etwa darum ging, Nuancen aus verschiedenen Jahren und Ausbautechniken zu erschmecken.

„Mineralität“ war ein Stichwort, das immer wieder fiel. Aus den nährstoffarmen Grauwacke-Verwitterungsböden an der Mittelahr ziehen die Wurzeln der Rebstöcke in hohem Maße Mineralien, die in die Früchte transportiert werden und damit dem Wein ihren Stempel aufdrücken. So erhält er vielfältige Würze bis hin zum Salzigen. Außerdem reifen die Früchte auf den kleinen Terrassen durch die Abstrahlung der Wäre durch Böden und Mauern schneller.

Käse ist der perfekte Begleiter

So beschreibt Wolfgang Schulze-Icking vom Recher Weingut Max Schell die Besonderheit des Anbaus auf steilen Terrassen. Er empfiehlt die dort gewachsenen Weine zu herzhaftem Essen und Käse, nicht aber für laue Sommerabende im heimischen Garten. Die Terrassenweine sind oft klar in der Linie, im Geschmack nicht mit Aromen überladen, und der Alkoholgehalt ist meist moderat und bewegt sich zwischen 11,5 Volumenprozent für einen Riesling Kabinett vom Altenahrer Eck des Weinguts Sermann und 13,5 Volumenprozent für einen trockenen Spätburgunder Auslese von der Walporzheimer Alten Ley des Weinguts Kallfelz.

Was noch auffällt: Die Terrassenweine, ob weiß oder rot, werden in der Regel in Holz ausgebaut, oft in mehrere Jahre gebrauchten Barriques. Besonderheit für die Winzer ist die intensive Handarbeit in den Steillagen, wo manchmal noch Jahrzehnte alte wurzelechte Rebstöcke stehen. Dies, wie auch der Ausbau im Barrique, zeichnet sich im Preis ab. Trotzdem gehen die Preise für die Spezialitäten nicht ins Unermessliche, pro Flasche kosten die Weine zwischen 9,70 Euro und 16,80 Euro. Beteiligt an der offenen Weinverkostung waren die Weingüter Fiebrich, Michaelishof, Max Schell, Valnion, Sermann und Kallfelz.

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