Prozess um brutalen Überfall in Buisdorf wird nach wenigen Minuten vertagt

Erneut auf der Anklagebank vor dem Bonner Landgericht Platz nehmen mussten am Donnerstag drei Männer im Alter zwischen 25 und 33 Jahren. Den Angeklagten wird ein brutaler, aber gescheiterter Raubüberfall auf einen Getränkemarkt in Sankt Augustin-Buisdorf zur Last gelegt.

Sankt Augustin. Erneut auf der Anklagebank vor dem Bonner Landgericht Platz nehmen mussten am Donnerstag drei Männer im Alter zwischen 25 und 33 Jahren. Den Angeklagten wird ein brutaler, aber gescheiterter Raubüberfall auf einen Getränkemarkt mit angegliederter Postfiliale in Sankt Augustin-Buisdorf zur Last gelegt.

Im Oktober 2009 sollen die Beschuldigten den Betreiber und dessen Ehefrau schwer verletzt haben. Sie müssen sich wegen versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten - wie schon im April.

Damals hatte das Verfahren bereits ein erstes Mal begonnen. Aufgrund der schweren Erkrankung eines Schöffen platzte der Prozess jedoch. Zum Neubeginn hat sich die Zahl der Angeklagten auf fünf erhöht: Zwei mutmaßliche Mittäter waren in ihre polnische Heimat geflüchtet, dort allerdings festgenommen und nun ausgeliefert worden.

Doch nicht nur die Anzahl der Beschuldigten hat sich verändert: Die Strafkammer hat inzwischen einen neuen Vorsitzenden. Zudem wurden zwei neue Schöffen eingesetzt. Genau dies nahm einer der Verteidiger am Donnerstag kurz nach dem Sitzungsbeginn zum Anlass, um eine fünftägige Unterbrechung zu beantragen. Diese Zeit benötige er für die Überprüfung, ob das Gericht richtig besetzt sei.

Mit dem Antrag monierte der Anwalt, dass die Besetzung des Gerichts nicht eine Woche vor dem Beginn der Verhandlung, sondern erst am Dienstag mitgeteilt worden sei - weil die Kammer offenbar im Sinne der bereits seit knapp einem Jahr in Untersuchungshaft sitzenden Angeklagten schnell mit dem Prozess beginnen wollte.

Der Verhandlungstag - der wegen einer Verspätung eines Gefangenentransporters mit einstündiger Verzögerung begonnen hatte - wurde nach wenigen Minuten beendet. Vier Angeklagte mussten zurück in die Gefängnisse Rheinbach, Köln und Düsseldorf gebracht werden.

Ein 28-Jähriger aus Siegburg, der als einziger der Beschuldigten einen Wohnsitz in Deutschland hat, ist nach elf Monaten Untersuchungshaft zwischenzeitlich gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden.

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