Überschwemmungen in Botzdorf Quellenweg wird zu einem kleinen Bach

BORNHEIM-BOTZDORF · Verärgerte Anlieger: Bei Niederschlag wird der Quellenweg in Botzdorf zu einem kleinen Bach. Die Anwohner wollen selbst aktiv werden und die Kosten für eine Asphaltierung übernehmen.

 Bornheims Ortsvorsteher Heinz Joachim Schmitz fordert den Ausbau des unteren Quellenwegs in Botzdorf.

Bornheims Ortsvorsteher Heinz Joachim Schmitz fordert den Ausbau des unteren Quellenwegs in Botzdorf.

Foto: Kohls

Regen fällt, sammelt sich, wird zum Rinnsal. Spätestens jetzt verschwindet diese Wasseransammlung in einem Rinnstein oder Gully. Nicht so auf dem unteren Teil des Botzdorfer Quellenweges. Der macht seinem Namen bei Regen alle Ehre und führt Wasser wie ein Bächlein, das sich durch Senken, Schlaglöcher und Schotter arbeitet. "Ich kenne nicht jede Straße in Bornheim, aber denke, dass wir hier ein besonderes Einzelexemplar haben", sagt Anwohner Peter Brohl. Der Zustand der Straße vor seinem Haus sei so schlecht, dass man kaum mit dem Auto darüber fahren könne.

Dies soll - wenn es nach ihm und den Wünschen einiger anderer Anlieger geht - bald anders werden. Mit dem Wunsch, doch einmal bei der Stadt nachzuhören, wandten sich drei Anwohner des Quellenwegs an Ortsvorsteher Heinz Joachim Schmitz. Ihre Frage: Ob man den Privatweg nicht auf eigene Kosten einfach mit einer neuen Asphaltdecke versehen könne?

Schmitz findet diese Initiative gut. "Ich bin gerne bereit, die Gespräche mit den Nachbarn zu koordinieren. Auch im Rahmen des Fördervereins, der in den nächsten Wochen gegründet werden soll", sagt er. Der Förderverein soll die Bemühungen und die Erfolge der Teilnahme des Bornheimer Ortsteils bei "Unser Dorf hat Zukunft", wo Botzdorf den zweiten Platz belegte, weiter tragen. Derzeit sieht die städtische Straßenbauplanung einen großzügigen Ausbau des Teilstücks vor. Wann das jedoch sein könnte, ist mehr als ungewiss.

Der Erste Beigeordnete Manfred Schier macht wenig Hoffnung auf einen baldigen Ausbau durch die Stadt: "Es ist nicht absehbar, wann der Quellenweg ausgebaut wird. Aufgrund der finanziellen Lage der Stadt werden viele Straßen, die eigentlich dran wären, derzeit nicht ausgebaut." Die Priorität des Quellenwegs sei sehr niedrig. Wenn Geld für Straßenbau eingesetzt werde, dann für Sammelstraßen, die viel Verkehr führen müssen.

Schier erklärt zu der Idee eines selbstfinanzierten Ausbaus des Quellenwegs: "Die Stadt kann erst aktiv werden, wenn die Anlieger sich einvernehmlich an die Stadt wenden. Vorher sollten Sie sich mit einem Tiefbauer besprochen haben." Denn eins ist klar: "Wir brauchen dort eine frostsichere, ordnungsgemäße Straße", erklärt der Erste Beigeordnete die Anforderungen an die Straße.

Brohl fasst die Lage vor Ort zusammen: "Für eine pragmatische Lösung für den Quellenweg würde sich von den Anwohnern sicher fast jeder begeistern." Wenn es aber teuer würde, so sieht er schwarz für die neue Straßendecke. 20 000 Euro pro Person wäre sicher manchem zu viel, rechnet er. Schier kann keine konkreten Kosten nennen, ohne Details zu kennen.

Da könne er nur grobe Anhaltspunkte liefern: "Wenn das Gelände und der Untergrund stimmen, so fallen bei Straßen ohne Kanal rund 200 Euro pro Quadratmeter an. Mit Kanal kommt noch was oben drauf."

Andernorts in Bornheim haben Anlieger bereits auf eigene Kosten einen Straßenausbau initiiert, um nicht auf die Stadt warten zu müssen. "In Merten oberhalb der Kirchstraße haben die Anlieger die Josefine-von-Boeselager-Straße auf Privatinitiative bauen lassen", berichtet der Erste Beigeordnete. Der Dietkirchener Hof in Roisdorf wurde auf Kosten des Investors erstellt.

Sollten sich die Anlieger des Quellenweges einstimmig auf einen Ausbau-Wunsch verständigen, erklärt sich Schier gerne bereit, mit den Bürgern nach Möglichkeiten zur Umsetzung zu suchen. Botzdorfs Ortsvorsteher Heinz Joachim Schmitz will die Anwohner des Quellenweges und Interessierte nun in den nächsten Wochen mit einem Flugblatt zu einem ersten Treffen einladen, um ein Bild von der Einhelligkeit des Ausbauwunsches zu bekommen.

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