Randalierer werfen Lautsprecher durchs Fenster

Drei junge Männer pöbeln nach dem Rosenmontagszug im Heimerzheimer Gasthaus "Zur Linde" Gäste an.

Swisttal-Heimerzheim. (hpf) Jedes Jahr am Rosenmontag treffen sich viele Heimerzheimer Karnevalsfreunde im Gasthaus "Zur Linde", um den gerade vorbeigezogenen Zug "nachzubesprechen".

So ist es auch diesmal: das Lokal proppenvoll, die Theke dicht umlagert, das Kölsch fließt ohne Unterlass aus dem Zapfhahn, die Gäste in Feierlaune. Bis gegen 18 Uhr drei ungebetene und übel gelaunte Gäste das Lokal betreten. Es sind junge Männer, zwischen 18 und 25 Jahre alt, schätzt Junior-Chef Thomas Reichelt, der zu dem Zeitpunkt am Zapfhahn steht. Einer von ihnen ist als Sträfling maskiert.

So als wollte er dieser Verkleidung alle Ehre machen, pöbeln er und seine beiden Kompagnons die Gäste an, trinken deren Biergläser aus, greifen sich auf den Tischen liegende Zigarettenpackungen und stoßen Gläser um. Einer der Randalierer versucht sogar, einen anderen Gast mit dem Kopf in eine Reihe auf der Theke stehende Gläser zu drücken.

Es kommt zum Handgemenge, schließlich verlassen die Unruhestifter das Lokal. Beim Rausgehen vergessen sie aber nicht, noch schnell eine Glasscheibe in der Eingangstür einzutreten. Draußen vor der Tür schnappen sie sich eine Lautsprecherbox und werfen den etwa 15 Kilogramm schweren Trichter durch ein Fenster in den Gastraum. Das Glas zersplittert in tausend Stücke. Zum Glück wird drinnen niemand verletzt.

Einige Gäste und Junior-Chef Andreas Reichelt laufen nach draußen, um die Übeltäter zu stellen. Es kommt zu einer Schlägerei zwischen einem Gast und einem der Angreifer, wobei dieser verletzt wird. Ein anderer Gast muss mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Randalierer ergreifen die Flucht. Alfred Pint, dem die draußen angebrachten Lautsprecherboxen gehören, nimmt die Verfolgung auf und stellt sie am Fronhof. Dort trifft die alarmierte Polizei zwei der jungen Männer an: einer ist 22 Jahre alt, der andere 25.

Der dritte Tatverdächtige wird noch gesucht. Er soll etwa 20 Jahre alt und etwa 1,85 Meter groß sein, er hat eine kräftige Statur und mittelblondes Haar. Lindenwirtin Vroni Reichelt ist überzeugt: "Die wollten hier bewusst Randale machen." Am Dienstagmorgen war der Schaden zumindest grob behoben. Glasermeister Fritz Fischenich reparierte die Eingangstür und setzte provisorisch eine neue Fensterscheibe ein.

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