Regierung plant neue Mülltonne: Wertstoff

Müll ist nicht gleich Müll. Viele Bürger verstehen schon längst nicht mehr, welchen Abfall sie in welche Tonne werfen sollen. Warum gehört der Joghurtbecher aus Kunststoff in den gelben Sack, das Playmobil-Männchen ohne Arme aber in die Restmülltonne?

Müll ist nicht gleich Müll. Viele Bürger verstehen schon längst nicht mehr, welchen Abfall sie in welche Tonne werfen sollen. Warum gehört der Joghurtbecher aus Kunststoff in den gelben Sack, das Playmobil-Männchen ohne Arme aber in die Restmülltonne? Nun drängt die Europäische Union Deutschland, dieses Wirrwarr zu entsorgen. Mit der neuen Wertstofftonne soll alles einfacher werden.

Die neuen Sammelbehälter können, so steht es im Gesetzentwurf von Umweltminister Röttgens, sämtliche Abfälle aus Kunststoff und Metall aufnehmen. Allerdings hat der Minister noch eine schwere Aufgabe vor sich: Er muss entscheiden, wer den Müll künftig einsammeln und wieder verwerten darf. Hier geht es um viel Geld, entsprechend verbissen kämpfen Kommunen und private Industrie um ihr Stück vom Kuchen.

Der Bonner Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) hat hier einen salomonischen Vorschlag gemacht: Die Kommunen sollen zuständig sein, müssen aber verpflichtet werden, Sammlung und Verwertung auszuschreiben. An den Ausschreibungen können sich dann kommunale und private Unternehmen beteiligen. Der Bessere gewinnt - das wäre ein gangbarer Weg, den Röttgen gehen sollte.

Ein grundsätzlicher Punkt allerdings bliebe trotzdem unberücksichtigt: Es geht nicht nur darum, Abfall zu entsorgen. Wichtiger ist, dass weniger Müll entsteht. Erst wenn Umweltminister Röttgen die Unternehmen dazu bringt, langlebige, reparierbare Waren herzustellen, hat er ein Kreislaufwirtschaftsgesetz, dass seinen Namen verdient.

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