Aktion "Bonn Picobello" Reinemachen stärkt das Gemeinschaftsgefühl

BONN · So viele Saubermänner und -frauen hatten die Tannenbuscher Dünenfüchse seit Jahren nicht: Wenn am Samstag die stadtweite Aktion "Picobello" von Bonnorange startet, helfen auch viele Flüchtlinge mit, die Nachbarn in der HiCog-Siedlung sind.

"Ich möchte ein Teil der Gemeinschaft werden, das ist eine gute Gelegenheit", sagt Ahmed Khedr, der aus Syrien nach Deutschland gekommen ist. So sieht es auch Jasmin Mangold von Bonnorange: "Man kann tatkräftig zeigen, wie bürgerschaftliches Engagement funktioniert."

Stärkung des Gemeinschaftsgefühls

Viele Gruppen engagierten sich schon seit Jahren zuverlässig. Und für die spiele bei der Aktion auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls eine Rolle. Auch das Umweltbewusstsein würde in den Fokus gerückt,so Mangold. Bisher haben sich in ganz Bonn knapp 2000 Freiwillige gemeldet.

Seit 2004 gibt es das Projekt, das von Beginn an großen Zulauf hatte. Geld spart Bonnorange durch "Picobello" nicht, im Gegenteil: Allen Helfern werden Materialien wie Müllsäcke und Handschuhe zur Verfügung gestellt. Am Aktionstag ist zusätzliches Personal der Stadtreinigung im Einsatz, um die vollen Säcke einzusammeln.

Im vergangenen Jahr beteiligten sich 1750 Bonner. Allein 400 Bürger waren in den verschiedenen Stadtteilen Bonns unterwegs, um Grünflächen, Wege und Plätze zu reinigen. Schulen und Kindergärten waren bereits vorher losgezogen, um Müll zu sammeln. So wurden insgesamt 3,6 Tonnen Abfall aufgelesen. Als kleines Dankeschön erhielt jede Gruppe eine Urkunde.

Saubermachen wird wie ein Fest gefeiert

Die steht für die Dünenfüchse aber nicht im Vordergrund. "Wir wollen den Platz, an dem wir leben, schön haben", sagt Vorsitzender Achim Könen. Das Saubermachen wird wie ein Fest gefeiert. Es gibt Reibekuchen, Bratwürste und Getränke. Diesmal dürfte auch die orientalisches Geschmacksrichtung hinzukommen.

Die Flüchtlinge haben heimische Spezialitäten wie Falafel und Humus angekündigt. Die Stärkung wird nötig sein, weil der Bereich, den die Dünenfüchse reinigen wollen, von der Brücke an der Schlesienstraße bis zur Tannenbuscher Düne reicht.

Obwohl die Anmeldefrist für "Bonn Picobello" abgelaufen ist, bemüht sich Bonnorange, allen die Teilnahme noch zu ermöglichen. "Es kommt immer wieder zu verspäteten Anmeldungen", sagt Mangold. Einzelpersonen könnten sich bestehenden Gruppen, zu denen die Vereinten Nationen, der Bürgerverein Heiderhof und der Bonner Yachtclub gehören, jederzeit anschließen.

Informationen zur Aktion "Bonn Picobello" gibt es bei Bonnorange unter 02 28/77 56 95 und auf www.bonnorange.de/picobello

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