Kaum Einbußen bei Gewerbe- und Einkommenssteuer Remagen legt trotz großer Krise gute Zahlen vor

Remagen · Das Haushaltsjahr 2021 schließt die Römerstadt mit einem kräftigen Überschuss in der Kasse ab – dafür sorgten sowohl höhere Einnahmen als auch geringere Ausgaben.

 Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Remagen dürften sich freuen: Stadtkämmerer Marc Göttlicher hatte ihnen einen sehr positiven Jahresabschluss für 2021 vorgelegt.

Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Remagen dürften sich freuen: Stadtkämmerer Marc Göttlicher hatte ihnen einen sehr positiven Jahresabschluss für 2021 vorgelegt.

Foto: Martin Gausmann

Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Remagen hatten allen Grund, zur zufriedenen Miene: Stadtkämmerer Marc Göttlicher hatte ihnen nämlich einen Jahresabschluss für 2021 vorgelegt, der alle Erwartungen übertraf. Der Corona-Krise zum Trotz erwirtschaftete die Römerstadt im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 3,56 Millionen Euro. Gerechnet hatte man im Rathaus eigentlich lediglich mit einem Plus von 500.000 Euro. Dass das Ergebnis viel besser ausfiel, ist einerseits Einsparungen, andererseits weit über Plan liegenden Einnahmen zu verdanken. Damit setzt die Stadt Remagen die Serie der Überschüsse vergangener Jahre eindrucksvoll fort.

Eigenkapital der Stadt wächst auf 46,8 Millionen Euro

Der überraschend gute Jahresabschluss stärkt auch das Eigenkapital der Stadt am Rhein, das nun bei 46,8 Millionen Euro liegt. Die gesamte Bilanzsumme stieg auf 302 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jahre 2009 lag sie noch bei rund 88 Millionen Euro. Insbesondere der Umstand, dass es keinerlei konjunkturbedingte Einbrüche bei der Gewerbesteuer gab, war nicht unbedingt vorhersehbar. Schließlich dürften die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch an Remagen nicht vorbeigegangen sein. Dennoch wurden 7,8 Millionen aus dieser Steuerquelle vereinnahmt, rund 300.000 mehr als geplant.

Zwar konnte das Spitzenergebnis aus dem Jahre 2019, als man vor Ausbruch der Corona-Krise mehr als zwölf Millionen Euro Gewerbesteuerzahlung verbuchen konnte, nicht annähernd erreicht werden, doch zeigt das 2021er Ergebnis auf, dass die Remagener Wirtschaft Home-Office-Zeiten und pandemiebedingte Produktionsminderungen gut abgefedert hat. Auch der an die Stadt weitergeleitete Anteil an der Einkommensteuer blieb sehr stabil: 8,9 Millionen Euro wurden auf die Konten der Stadt eingezahlt, rund 800.000 Euro mehr, als bei Haushaltsaufstellung prognostiziert. Etwaige Kurzarbeit in den örtlichen Unternehmen und Einnahmeeinbußen der Arbeitnehmer hatten also keinerlei negative Auswirkungen auf die städtische Einnahmensituation.

Einsparungen gab es insbesondere bei den Personalkosten: Statt den vorgesehenen 11,9 Millionen Euro wurden lediglich 10,7 Millionen Euro ausgegeben – eine Verbesserung von 1,2 Millionen Euro, die auf unbesetzte Stellen zurückzuführen ist. Die Kreisumlage als zweitgrößter Ausgabeposten im Stadthaushalt blieb mit 8,9 Millionen Euro nahezu stabil. Bei den im Etat aufgeführten Sach- und Dienstleistungen blieb das Ergebnis ebenfalls weit unter Plan: 4,1 Millionen hat man ausgegeben, vorgesehen waren eigentlich Ausgaben in Höhe von 6,1 Millionen Euro.

Schlussendlich beriet der Haupt- und Finanzausschuss noch über den Beitritt der Stadt Remagen zum Tourismusförderverein Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler. Dieser Verein ist für die Vermarktung und Stärkung der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler als touristische Destination zuständig. Die 270 Mitglieder starke Gemeinschaft unterstützt als Gesellschafter die Tourismus und Congress GmbH, die unter anderem für die Organisation von "Rhein in Flammen" zuständig ist, organisatorisch und finanziell. Seit 1998 war die Volkshochschule Remagen Mitglied im Förderverein. Diese Mitgliedschaft wurde mit Ablauf des Jahres 2021 beendet. Zukünftig soll nun also die Stadt Remagen Mitglied sein. Neben der gemeinsamen touristischen Vermarktung für die gesamte Region bietet der Beitritt zum Tourismusförderverein Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler eine erweiterte Darstellung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten auf der Webseite www.bonn-region.de, zeigte man sich im Remagener Ausschuss überzeugt.

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