Schön wie eine perfekte Theaterkulisse ist der Blick vom Rolandsbogen. 100 Meter über dem Rhein am Abhang des Rodderbergs gelegen, wurde der Ort erstmals 1040 erwähnt. Erzbischof Friedrich I. von Köln erbaute hier 1122 die Burg Rolandseck - eine Schutzburg für das Frauenkloster Nonnenwerth. Zusammen mit den Burgen Drachenfels und Wolkenburg diente sie dem Kurfürstentum Köln zur Sicherung seiner Südgrenze.

Im Mittelalter verfiel die Burg, bei einem Erdbeben 1673 stürzten auch die letzten Mauern ein. Wie ein Wunder blieb ein Bogenfenster, der heutige Rolandsbogen, erhalten und wurde zum Wahrzeichen der Rheinromantik und zum beliebten Treffpunkt und Wanderziel für Studenten, Dichter, Denker und Künstler.

Seit 1893 gab es dort ein kleines Holzgebäude, das von der Familie Lenz aus Rolandswerth bewirtschaftet wurde. 1929 wurde der alte Holzbau abgerissen, und das Restaurant in seiner jetzigen Form als massives Gebäude errichtet. Über fünf Generationen führte die Gründerfamilie den Gastronomiebetrieb und ergänzte das klassische Ausflugslokal um Räume zum Feiern und Tagen sowie um eine Feinschmecker-Küche.

Das Restaurant Rolandsbogen wird heute in den einschlägigen Gourmetführern wie Varta, Guide Michelin, Gault Millau gelistet. Auch Bill Clinton und Ex-Bundeskanzler Schröder waren schon hier. Konrad Adenauer nutze den sagenumwobenen Ort, um sich zu verloben.

"Wir sind sehr stolz, dass uns der Spagat zwischen dem Erhalt der Seele dieses historischen Ortes und einem modernen, neuen Look mit vielen überraschenden Details gelungen ist", freut sich die neue Geschäftsführerin Kristina Knobloch.

Im Jahr 2010 stehen weitere Maßnahmen an. Die Ausflugsterrasse wird erneuert und wird dann windgeschützt sein. Auch der Efeu bewachsene Bogen und das untere Brückenbauwerk sollen in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege saniert werden. Insbesondere möchte der Investor die heute unbefriedigende Zuwegung und Beschilderung zum Rolandsbogen erneuern, aufwerten und um einen zweiten Fußweg ergänzen, der den freien Blick auf die historischen Mauern der Burg Rolandseck eröffnet.

"Außerdem wollen wir die Parkplatzsituation für die Besucher verbessern und planen von der B 9 einen historischen Themenweg vorbei am Freiligrath-Denkmal zum Rolandsbogen", sagt BonnVisio-Projektleiter Jörg Pierdzig. Dabei hoffe man auf die Unterstützung der Stadt- und Kreisverwaltung sowie auf die Zusammenarbeit mit dem Arp-Museum, um den kulturhistorisch einzigartigen Ort am Rhein mit seinem Sagenweg und dem Rodderberg weiter aufzuwerten und mehr Besuchern zugänglich zu machen.

Der Wohnzimmer-Charakter des Gourmetrestaurants, das jetzt kurz Rolands heißt, wurde mit seinen alten Schränken und Truhen bewusst erhalten. Neuer Blickfang ist der alte Porzellan-Kamin an der Kopfseite, der die Gäste mit Kaminfeuer empfangen wird. Die Farbgebung ist mit weißen Fensterrahmen, Stoffen in gebrochenem Weiß und der Einrichtung mit dunklen Holztischen und -stühlen sehr reduziert. Der alte Dielenfußboden wurde wiederentdeckt, aufgearbeitet und dunkel eingefärbt.

Für die Wände wurde ein Fotokonzept mit alten Stichen und Fotos aus dem Fundus der Vorbesitzer und von Sammlern realisiert. Ein neues Reich mit modernstem Standard hat Küchenchef Arne Halit erhalten. Rolands soll der Geheimtipp für Gourmets und Top-Restaurant der Region bleiben. Serviert wird eine saisonale Küche mit kreativen Geschmackserlebnissen.

Im Weinkeller lagern über 300 Gewächse von deutschen und internationalen Spitzenweingütern. Freiligrath's Schatzkammer bietet hausgemachte Produkte für den "Hunger zwischendurch". Übrigens: Jeden Freitag macht die Schatzkammer ihrem Namen alle Ehre: Wer seinen Schatz heiraten möchte, kann dies dort offiziell vor der Außenstelle des Standesamtes Remagen tun.