"Rettung" im Bad Bodendorfer Wald

150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DRK, Hundestaffel und Polizei probten am Freitagabend den Ernstfall. Das Übungsszenario stellte das dar, was man als "schlimmsten Fall" annehmen konnte.

"Rettung" im Bad Bodendorfer Wald
Foto: Martin Gausmann

Sinzig. Ein Pkw mit vier "verletzten" Insassen und ein einsamer Traktor in der Burggrafenstraße hoch über der Ahr zwischen Sinzig und Bad Bodendorf bildeten am Freitagabend den Ausgangspunkt für eine Blaulicht-Großübung aller Rettungskräfte im Sinziger Stadtgebiet.

Am Ende waren mehr als 150 Einsatzkräfte der Sinziger Feuerwehren, des THW, der Polizei, des Deutschen Roten Kreuzes und der Rettungshundestaffel Rhein-Ahr vor Ort. Starke Scheinwerfer hüllten den Steilhang und den Wald in grelles Licht. Das Übungsszenario stellte das dar, was man als "schlimmsten Fall" annehmen konnte.

Denn nicht die vier verletzten Insassen im Pkw waren für die zuerst anrückenden Rettungskräfte das Problem, sondern der einsame Traktor. Denn der zog einen Planwagen mit über einem Dutzend Insassen und war nach dem Zusammenstoß mit dem Pkw den steilen Hang in Richtung Ahr abgestürzt. In diesem extrem schwierigen Gelände galt es nun "Tote und Verletzte" zu bergen.

Die Großübung nahm dabei durchaus Bezug auf einen ähnlichen Unfall mit einem Planwagen, der vor rund einem Jahr an der Burg Elz passierte. "Wir haben bei der Planung wirklich nichts ausgelassen", so Harald Hornemann von der Sinziger Wehr, der das Übungsszenario mit Kollegen der anderen Rettungsorganisationen entwickelt hatte.

Im extrem steilen und unwegsamen Hang von der Burggrafenstraße in Richtung Ahr waren die Rettungskräfte richtig gefordert. Denn das Gewitter der Nacht und der Regen des Tages hatten das Gelände so richtig nass und tief gemacht. Erschwerte realistische Übungsbedingungen also. Und der Zeitpunkt des Übungsbeginns war ebenfalls ganz bewusst gewählt.

Denn im Übungsbereich im Wald oberhalb von Bad Bodendorf ist es bis auf vereinzelte Straßenlaternen stockdunkel. THW und Feuerwehren hatten also reichlich Licht in Stellung zu bringen. Dabei galt es auch 16 "Schwerverletzte" und vier "Tote" zu bergen. Und auch die Mitglieder der Rettungshundestaffel Rhein-Ahr und ihre Vierbeiner waren gefragt. Denn einige der "Unfallbeteiligten" irrten unter Schock durch den stockdunklen Wald, mussten gesucht werden.

Die nach und nach eintreffenden Rettungskräfte wurden aus dem großen Einsatzleitwagen der Kreisstadt dirigiert, der seine Position auf dem Parkplatz am Alten Kurhaus in der Nähe des Bad Bodendorf Schwimmbad bezogen hatte. Ziel der Großübung, die sich am Freitagabend über mehrere Stunden hinzog, war, die Zusammenarbeit aller Rettungskräfte unter ganz realistischen Bedingungen zu testen. Das ist gelungen.

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